Die 5 Top-Themen für Anleger heute – Märkte im Fokus am 6.9.2024
Investing.com - Kurz vor der Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten zeigen sich die US-Börsen (ETR:SXR4) leicht schwächer. Broadcom (NASDAQ:AVGO) konnte zwar mit einer starken Umsatzprognose die Erwartungen der Analysten übertreffen, dennoch fiel der Aktienkurs im nachbörslichen Handel.
1. US-Märkte tiefer
Vor dem mit Spannung erwarteten Arbeitsmarktbericht in den USA, der für die kommenden Zinsentscheidungen der US-Notenbank entscheidend sein könnte, stehen die US-Aktienmärkte heute unter Druck.
Der Dow Future verliert derzeit 0,4 %, der S&P 500 fällt um 0,7 %, während der technologielastige Nasdaq 100 mit einem Minus von 1,1 % die größten Verluste verzeichnet.
Am gestrigen Handelstag schlossen der Dow Jones Industrial Average und der S&P 500 mit deutlichen Einbußen, während der Nasdaq Composite dank der Stärke der Technologiewerte Gewinne verbuchte.
Gestern reagierten die Märkte volatil auf die aktuellen Arbeitsmarktdaten, die auf den schwächsten Zuwachs an Arbeitsplätzen im Privatsektor seit 2021 hinwiesen. Allerdings wurden die Ängste über eine Verlangsamung des Arbeitsmarktes durch ermutigende Zahlen aus dem Dienstleistungssektor und einen Rückgang der Arbeitslosenanträge abgeschwächt.
Mit einem Verlust von mehr als 2,5 % im laufenden Monat bleibt der S&P 500 weiterhin auf Kurs für einen schwachen September – traditionell einer der schwierigsten Monate für Aktien.
2. Jobdaten im Fokus
Alle Augen sind auf den US-Arbeitsmarktbericht für August gerichtet, der heute vom Bureau of Labor Statistics veröffentlicht wird. Dieser Bericht gilt als das zentrale Ereignis im Wirtschaftskalender und könnte weitreichende Auswirkungen auf die Börsen haben.
Experten prognostizieren, dass im vergangenen Monat 164.000 neue Stellen geschaffen wurden, was einen deutlichen Anstieg gegenüber den enttäuschenden 114.000 Stellen im Juli bedeuten würde. Diese unerwartet schwache Entwicklung führte zu einem Rückgang an den Märkten und verstärkte die Sorgen vor einer möglichen Rezession in den USA.
Für die Federal Reserve könnte dieser Arbeitsmarktbericht entscheidend sein, wenn sie auf ihrer Sitzung am 17. und 18. September über mögliche Zinssenkungen berät. Das FedWatch-Tool der CME Group (NASDAQ:CME) gibt aktuell eine 59-prozentige Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung um 25 Basispunkte an. Sollte der Arbeitsmarktbericht jedoch erneut schwächer ausfallen, könnten stärkere Maßnahmen folgen: Einige Analysten halten eine Senkung um 50 Basispunkte für möglich, falls die Konjunkturdaten weiter enttäuschen.
3. Broadcom enttäuscht mit Umsatzprognose
Die Broadcom-Aktie geriet gestern nach dem Handelsschluss an der US-Börse unter Druck, nachdem das Unternehmen mit seiner Umsatzprognose für das vierte Quartal enttäuschte. Broadcom rechnet mit 14 Milliarden Dollar, was knapp unter den Analystenerwartungen von 14,1 Milliarden Dollar liegt.
Besonders alarmierend für die Anleger war die Schwäche im Breitbandsegment, das laut Unternehmensführung im dritten Quartal einen Umsatzrückgang von 49 % verzeichnete. Diese Entwicklung überschattet die positiven Nachrichten aus der KI-Sparte des Unternehmens.
Trotz einer erneuten Anhebung der Umsatzprognose für KI-Chips – Broadcom erwartet nun 12 Milliarden Dollar für das laufende Geschäftsjahr – konnte das Unternehmen nicht die hohen Erwartungen der Märkte erfüllen. Ähnlich wie beim Konkurrenten Nvidia (NASDAQ:NVDA) in der vergangenen Woche sehen Investoren in den Zahlen ein potenzielles Warnsignal, dass der Boom bei KI-Chips an Fahrt verlieren könnte.
4. Seven&i Holdings lehnt 38,5-Milliarden-Dollar-Angebot von Couche-Tard ab
Der japanische Einzelhandelsriese Seven&i Holdings (TYO:3382), Eigentümer der 7-Eleven-Kette, hat ein Übernahmeangebot in Höhe von 38,5 Milliarden US-Dollar des kanadischen Unternehmens Alimentation Couche-Tard (TSX:ATD) zurückgewiesen. In einem am Freitag veröffentlichten Schreiben erklärte der Vorstand, das Angebot liege nicht im besten Interesse der Aktionäre.
Das kanadische Unternehmen Couche-Tard bot 14,86 Dollar pro Aktie für Seven&i und strebte damit die bisher größte ausländische Übernahme eines japanischen Unternehmens an. Seven&i bezeichnete das Angebot als „opportunistisch“ und verwies auf potenzielle kartellrechtliche Hürden in den USA, die eine Fusion erschweren könnten. Ein Zusammenschluss würde den größten Akteur im US-Einzelhandel schaffen.
Der Vorstand von Seven&i zeigte sich offen für Verhandlungen, betonte jedoch, dass man sich jedem Plan entgegenstellen werde, der den wahren Unternehmenswert nicht anerkenne oder behördliche Bedenken ignoriere.
Trotz der Ablehnung zeigte sich Alex Miller, der neue CEO von Couche-Tard, am Donnerstag in einer Telefonkonferenz zuversichtlich. Er betonte, dass sein Unternehmen über die nötigen Mittel verfüge, um den Deal abzuschließen.
5. Ölpreis stabilisiert sich
Für den Ölpreis geht es im europäischen Handel aktuell nach oben, weil viele Anleger den neusten US-Arbeitsmarktbericht abwarten und einen umfangreichen Abbau der US-Rohöllagerbestände sowie eine geplante Produktionsverzögerung der OPEC+-Produzenten in Betracht ziehen.
Derzeit notiert Brent 0,5 % höher bei 73,06 Dollar pro Barrel, während US-Rohöl (WTI) ebenfalls um 0,5 % auf 69,48 Dollar pro Barrel zulegen kann. Beide Kontrakte werden die Handelswoche allerdings in der Verlustzone beenden.
Von Reuters zitierte Analysten sagten, dass die Anleger im Vorfeld der US-Arbeitsmarktdaten eine gewisse Vorsicht walten ließen, insbesondere nachdem die Zahlen des Vormonats einen Ausverkauf an den globalen Märkten ausgelöst hatten.
Wie die US Energy Information Administration gestern mitgeteilt hatte, gingen die Rohöllagerbestände in der Woche zum 30. August um 6,9 Millionen Barrel auf 418,3 Millionen Barrel zurück. Analysten hatten mit einem Rückgang um 1 Million Barrel gerechnet.
Die OPEC+ erklärte unterdessen, sie habe sich darauf geeinigt, die für Oktober und November geplante Erhöhung der Ölfördermenge zu verschieben.
Trotz der Unterstützung durch diese Entwicklungen notierte die Nordseesorte Brent gestern auf einem 1-Jahres-Tief, was zum Teil auf die anhaltenden Befürchtungen hinsichtlich der stagnierenden Nachfrage in den USA und China zurückzuführen ist.
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