Die 5 Top-Themen für Anleger heute – Märkte im Fokus am 5.9.2024
Investing.com - Die US-Aktienmärkte bewegen sich heute vor Börsenöffnung leicht im Plus, obwohl sich viele Anleger vor der Veröffentlichung einer Vielzahl neuer Wirtschaftsdaten abwartend zeigen. Berichten zufolge will US-Präsident Joe Biden die Übernahme von US Steel (NYSE:X) durch Nippon Steel blockieren. Und das Wall Street Journal berichtet, dass sich Verizon (NYSE:VZ) in fortgeschrittenen Gesprächen zur Übernahme von Frontier Communications befindet.
1. US-Märkte stabil
Die US-Aktienmärkte stabilisieren sich vorbörslich, während Investoren die Veröffentlichung der bevorstehenden US-Arbeitsmarktdaten abwarten. Diese Zahlen könnten eine entscheidende Rolle bei der nächsten geldpolitischen Entscheidung der Federal Reserve (Fed) spielen.
Der Dow Future liegt leicht im Plus mit 0,1 %, der S&P 500 verzeichnet ebenfalls einen Zuwachs von 0,1 %, während der Nasdaq 100 kaum Bewegung zeigt.
Am gestrigen Handelstag mussten der S&P 500 und der Nasdaq Composite nach einer turbulenten Sitzung Verluste hinnehmen. Nur der Dow Jones Industrial konnte sich ins Plus retten.
Die allgemeine Marktstimmung wird durch neue Wirtschaftsdaten untermauert: Die Zahl der offenen Stellen in den USA ist auf ein 3,5-Jahres-Tief gesunken. Gleichzeitig äußerte Raphael Bostic, Präsident der Atlanta Fed, Bedenken hinsichtlich möglicher „Störungen“ auf dem Arbeitsmarkt, sollten die Zinsen weiter auf ihrem aktuellen Niveau verharren.
Diese Entwicklungen befeuern die Erwartungen, dass die Fed bei ihrer nächsten Sitzung die Zinsen senken könnte.
Im Fokus der Einzelwerte steht Nvidia (NASDAQ:NVDA): Die Aktie verlor vorbörslich 1,7 %, nachdem sie bereits zu Beginn der Woche stark abverkauft wurde. Grund dafür ist eine Vorladung des US-Justizministeriums im Zuge einer Untersuchung möglicher kartellrechtlicher Verstöße.
2. ADP-Daten im Fokus
Anleger richten heute ihren Blick gespannt auf den US-Arbeitsmarkt, auch wenn der wegweisende Arbeitsmarktbericht für August erst später in dieser Woche veröffentlicht wird.
Schon heute liefern der ADP National Employment Report, der die Beschäftigungsentwicklung im Privatsektor aufzeigt, und die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in den USA erste wichtige Hinweise.
Im Juli war der Beschäftigungszuwachs laut ADP-Daten hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Gleichzeitig entsprach die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der Woche bis zum 24. August mit 231.000 exakt den Prognosen.
Die Märkte beobachten diese Indikatoren genau, doch das Highlight der Woche bleibt der für Freitag erwartete Arbeitsmarktbericht des US-Arbeitsministeriums. Ökonomen rechnen für August mit 164.000 neu geschaffenen Arbeitsplätzen, einem deutlichen Anstieg im Vergleich zu den 114.000 des Vormonats. Die schwachen Juli-Daten haben bereits für Verunsicherung gesorgt und die Angst vor einer Rezession verstärkt.
3. Biden will Übernahme von US Steel blockieren
Die Übernahme von U.S. Steel durch den japanischen Stahlkonzern Nippon Steel steht offenbar vor dem Aus. Nach übereinstimmenden Berichten mehrerer Medien will US-Präsident Joe Biden die Transaktion im Wert von 14,9 Milliarden Dollar aus Gründen der nationalen Sicherheit blockieren.
In den Berichten wird auf interne Informationen verwiesen, wonach Biden seine Entscheidung in Kürze bekanntgeben wird. Ein Regierungsgremium für ausländische Investitionen habe Nippon Steel mitgeteilt, dass die Bedenken bezüglich der nationalen Sicherheit nicht ausgeräumt werden konnten.
Auch die demokratische Vizepräsidentin Kamala Harris und der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump lehnen den Deal ab. Damit findet sich in dieser Frage eine ungewöhnliche parteiübergreifende Allianz (ETR:ALVG).
Das Management von U.S. Steel warnt hingegen vor den Folgen eines Scheiterns. Tausende von Arbeitsplätzen stünden auf dem Spiel, und das Unternehmen könnte gezwungen sein, Produktionsstandorte zu schließen. Die Anleger reagierten verunsichert: Der Aktienkurs stürzte gestern um über 17 % ab.
4. Verizon in Gesprächen zur Übernahme von Frontier Communications (OTC:FTRCQ)
Verizon plant offenbar einen großen Expansionsschritt: Laut einem Bericht des Wall Street Journal verhandelt das Unternehmen in einem fortgeschrittenen Stadium über die Übernahme von Frontier Communications (NASDAQ: FYBR). Sollte der Deal bestätigt werden, könnte Verizon damit sein Glasfasernetz erheblich stärken und seine Position auf dem amerikanischen Breitbandmarkt ausbauen.
Personen, die mit den Gesprächen vertraut sind, gehen davon aus, dass eine offizielle Ankündigung der Übernahme bereits in den kommenden Tagen erfolgen könnte. Der Wert der Übernahme wurde im Bericht nicht konkret beziffert, jedoch hat Frontier Communications einen Marktwert von rund 7 Milliarden Dollar. Das Unternehmen, das in 25 US-Bundesstaaten tätig ist, durchlief 2021 ein Insolvenzverfahren und konsolidierte sich erfolgreich.
An der Börse löste die Nachricht starke Reaktionen aus: Die Aktien von Frontier schossen um 38 % in die Höhe, während Verizon ein Minus von über 3 % hinnehmen musste.
5. Rohölpreis erholt sich leicht
Der Ölpreis hat sich im europäischen Handel heute leicht erholt, nachdem er zuvor auf ein Mehrmonatstief gefallen war. Auslöser für den jüngsten Preisanstieg sind Berichte, dass die führenden Ölproduzenten ihre Fördermengen vorerst unverändert lassen wollen, gepaart mit einem überraschend starken Rückgang der US-Rohöllagerbestände.
Aktuell notiert die Nordseesorte Brent 0,6 % höher bei 73,15 Dollar pro Barrel. Am Vortag hatte sie den tiefsten Stand seit dem 27. Juni 2023 erreicht. Auch der Preis für US-Rohöl (WTI) stieg um 0,6 % auf 69,61 Dollar pro Barrel, nachdem er am Mittwoch den niedrigsten Stand seit dem 11. Dezember erreicht hatte.
Laut Daten des American Petroleum Institute (API) sind die US-Rohöllagerbestände in der vergangenen Woche um 7,431 Millionen Barrel gesunken – weit mehr als die prognostizierte Abnahme von lediglich 1 Million Barrel.
Unterdessen beraten die OPEC+-Staaten über eine mögliche Verschiebung der für Oktober geplanten Produktionssteigerung, wie Reuters gestern unter Berufung auf informierte Kreise berichtete.
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