Deutschland: Unterliegende Inflation bleibt hartnäckig hoch – Commerzbank

FXStreet
Aktualisiert um
Mitrade Team
coverImg
Quelle: DepositPhotos

Nach zwei deutlichen Rückgängen ist die Inflationsrate in Deutschland im Oktober von 1,6 % auf 2,0 % gestiegen. Dies ist zum Teil auf höhere Jahresraten bei den sehr volatilen Energie- und Nahrungsmittelpreisen zurückzuführen, aber auch die Kerninflationsrate ist gestiegen. Sie liegt mit 2,9 % weiterhin deutlich über der Zielmarke der EZB von 2 % und dürfte angesichts des anhaltend starken Anstiegs der Arbeitskosten in den kommenden Monaten nur langsam zurückgehen, so Dr. Ralph Solveen, Volkswirt der Commerzbank.


Gesamtteuerung wieder bei 2 %, Kernrate noch deutlich höher


„Der Rückgang der Inflationsrate in Deutschland unter die Marke von 2 % hat sich als nur vorübergehend erwiesen. Nach der vorläufigen Schätzung des Statistischen Bundesamtes stieg sie im Oktober von 1,6 % auf 2,0 %. Dazu trugen die im Jahresvergleich gestiegenen Energie- und Nahrungsmittelpreise bei. Aber auch die Kerninflationsrate, die diese beiden oft sehr volatilen Teilkomponenten ausschließt, stieg im Oktober von 2,7 % auf 2,9 %, nachdem sie in den Vormonaten leicht gesunken war.


Die hohe Kerninflationsrate resultiert weiterhin vor allem aus dem anhaltend starken Anstieg der Preise für Dienstleistungen. Im Jahresvergleich liegt sie seit dem Frühjahr knapp unter 4 %; im Oktober stieg sie leicht auf 4,0 %. Ausschlaggebend für den starken Anstieg der Dienstleistungspreise dürfte der spürbare Anstieg der Lohnkosten sein. Da die Löhne bis zuletzt deutlich gestiegen sind, ist der einzige preisdämpfende Faktor die schwache Konjunktur, die die Dienstleistungsinflation allmählich nach unten drücken wird.“


„Die Wareninflation (ohne Energie und Nahrungsmittel) scheint sich zumindest zu stabilisieren. Im Oktober stieg sie von 1,2% auf 1,5%, der zweite Anstieg in Folge. Auch die Preisentwicklung bei den Vorleistungsgütern spricht gegen einen weiteren deutlichen Rückgang, zumal höhere Lohnkosten auch hier tendenziell auf steigende Preise hindeuten. Die Kerninflationsrate dürfte daher in den kommenden Monaten nur langsam zurückgehen. Die Gesamtinflationsrate dürfte in den kommenden Monaten aufgrund von Basiseffekten bei den Energiepreisen sogar leicht ansteigen.“

Der oben präsentierte Inhalt, ob von einer Drittpartei oder nicht, wird lediglich als allgemeiner Rat betrachtet. Dieser Artikel sollte nicht als enthaltend Anlageberatung, Investitionsempfehlungen, ein Angebot oder eine Aufforderung für jegliche Transaktionen in Finanzinstrumenten ausgelegt werden.

goTop
quote
Finden Sie diesen Artikel nützlich?
Verwandte Artikel
placeholder
BoJ: Keine Neuigkeiten aus Tokio – CommerzbankDie Bank of Japan hat den Leitzins heute Morgen zum Abschluss ihrer Sitzung wie erwartet unverändert bei 0,25% belassen. Angesichts des ungewissen Ausgangs der Parlamentswahlen in Japan und der bevorstehenden US-Wahlen ist dies eine Art Anerkennung der aktuellen politischen Risiken, so Volkmar Baur, Devisenanalyst bei der Commerzbank.
Autor  FXStreet
Gestern 00: 50
Die Bank of Japan hat den Leitzins heute Morgen zum Abschluss ihrer Sitzung wie erwartet unverändert bei 0,25% belassen. Angesichts des ungewissen Ausgangs der Parlamentswahlen in Japan und der bevorstehenden US-Wahlen ist dies eine Art Anerkennung der aktuellen politischen Risiken, so Volkmar Baur, Devisenanalyst bei der Commerzbank.
placeholder
MXN: Wirtschaft wächst schneller als erwartet – CommerzbankDie mexikanische Wirtschaft ist im dritten Quartal ersten Schätzungen zufolge überraschend stark gewachsen. Statt der von Bloomberg prognostizierten 0,6 Prozent wuchs sie im Quartalsvergleich um fast ein Prozent und damit so stark wie seit einem Jahr nicht mehr, sagte Devisenanalyst Michael Pfister von der Commerzbank.
Autor  FXStreet
Gestern 00: 44
Die mexikanische Wirtschaft ist im dritten Quartal ersten Schätzungen zufolge überraschend stark gewachsen. Statt der von Bloomberg prognostizierten 0,6 Prozent wuchs sie im Quartalsvergleich um fast ein Prozent und damit so stark wie seit einem Jahr nicht mehr, sagte Devisenanalyst Michael Pfister von der Commerzbank.
placeholder
EUR: 50 Basispunkte der EZB im Dezember sind noch nicht beschlossene Sache - INGGestern war ein Tag für die EZB-Falken, stellt Chris Turner, Devisenanalyst bei ING, fest.
Autor  FXStreet
Gestern 00: 43
Gestern war ein Tag für die EZB-Falken, stellt Chris Turner, Devisenanalyst bei ING, fest.
placeholder
USD: Dollar wird durch Ereignisse in Übersee in den Hintergrund gedrängt - INGDer Dollar-Index (DXY) hat sich in dieser Woche etwas abgeschwächt, was vor allem auf die Ereignisse in Übersee zurückzuführen ist. Hier waren die Wachstumsdaten für das dritte Quartal in der Eurozone und die deutschen Preisdaten für Oktober stärker als erwartet und haben den Markt dazu veranlasst, die Erwartungen für eine Zinssenkung der EZB um 50 Basispunkte im Dezember zurückzuschrauben, so Chris Turner, Devisenanalyst bei ING.
Autor  FXStreet
Gestern 00: 42
Der Dollar-Index (DXY) hat sich in dieser Woche etwas abgeschwächt, was vor allem auf die Ereignisse in Übersee zurückzuführen ist. Hier waren die Wachstumsdaten für das dritte Quartal in der Eurozone und die deutschen Preisdaten für Oktober stärker als erwartet und haben den Markt dazu veranlasst, die Erwartungen für eine Zinssenkung der EZB um 50 Basispunkte im Dezember zurückzuschrauben, so Chris Turner, Devisenanalyst bei ING.
placeholder
EUR/GBP fällt vor den HVPI-Inflationsdaten der Eurozone in Richtung 0,8350EUR/GBP wird am Donnerstag in den frühen Morgenstunden in Europa leicht schwächer bei 0,8360 gehandelt, nachdem es in der vorangegangenen Sitzung stark zugelegt hatte. Dieser Abwärtstrend könnte begrenzt sein, da der Euro Unterstützung von Anlegern finden könnte, die ihre Erwartungen hinsichtlich einer umfangreichen Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank (EZB) im Dezember zurückschrauben.
Autor  FXStreet
Gestern 00: 41
EUR/GBP wird am Donnerstag in den frühen Morgenstunden in Europa leicht schwächer bei 0,8360 gehandelt, nachdem es in der vorangegangenen Sitzung stark zugelegt hatte. Dieser Abwärtstrend könnte begrenzt sein, da der Euro Unterstützung von Anlegern finden könnte, die ihre Erwartungen hinsichtlich einer umfangreichen Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank (EZB) im Dezember zurückschrauben.