Bis 2045 wird der Ausbau der Stromnetze in Deutschland voraussichtlich rund 651 Milliarden Euro kosten.
Die jährlichen Investitionen müssen sich dafür mehr als verdoppeln.
Der Netzumbau ist entscheidend für die geplante Klimaneutralität.
Eine Studie des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) schätzt, dass zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2045 rund 651 Milliarden Euro in den Ausbau der Stromnetze in Deutschland investiert werden müssen. Die bisherigen jährlichen Investitionen von 15 Milliarden Euro sollen laut der Studie, die von der Hans-Böckler-Stiftung gefördert wurde, auf etwa 34 Milliarden Euro steigen. Dies entspricht einem Anstieg um 127 Prozent. Der Ausbau der Stromnetze ist ein zentraler Bestandteil der Energiewende und ermöglicht die Umstellung von Verkehr, Industrie und Gebäuden auf erneuerbare Energien.
Das deutsche Stromnetz unterteilt sich in das Übertragungsnetz für den landesweiten Transport mit einer Länge von etwa 38.000 Kilometern und das Verteilnetz, das regional verteilt und etwa 1,9 Millionen Kilometer lang ist. Die Kosten für den Betrieb und den Ausbau dieser Netze werden letztlich auf die Stromverbraucher umgelegt. Die Studienautoren nutzten die Prognosen der Übertragungsnetzbetreiber, die die Kosten für den Ausbau im Netzentwicklungsplan auf 328 Milliarden Euro schätzen. Für das Verteilnetz ermittelt die Studie einen Bedarf von 323 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Eine frühere Schätzung von ef.Ruhr lag bei 732 Milliarden Euro.
Die IMK-Studie warnt, dass die Gesamtkosten aufgrund von Risikofaktoren wie steigenden Rohstoffpreisen, Engpässen bei Transformatoren und Leitungen sowie verzögerten Genehmigungsverfahren noch höher ausfallen könnten. Die Autoren planen, in einem nächsten Schritt Strategien zur Finanzierung dieser Investitionen zu entwickeln.
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