
Das Weihnachtsgeschäft 2024 verlief im deutschen Einzelhandel enttäuschend, mit Umsätzen, die inflationsbereinigt bestenfalls auf Vorjahresniveau liegen.
Der Handelsverband Deutschland macht politische Unsicherheiten und schlechte Konsumentenstimmung für die schwache Kauflaune verantwortlich.
Einige Branchen, wie Parfümerien und Juweliere, konnten dennoch positive Ergebnisse erzielen.
Die Weihnachtszeit, obwohl für viele die schönste Zeit des Jahres, stellte für den deutschen Einzelhandel 2024 eine große Herausforderung dar. Der Umsatz blieb hinter den Erwartungen zurück, und der Handelsverband Deutschland (HDE) berichtet von inflationsbereinigt stagnierenden oder leicht rückläufigen Zahlen. Ursprünglich waren für November und Dezember Einnahmen von 121 Milliarden Euro prognostiziert worden, was dem Niveau von 2023 entsprochen hätte. Letztgültige Zahlen liegen zwar noch nicht vor, aber die Erwartungen wurden nicht erfüllt.
Alexander von Preen, Präsident des HDE, äußerte sich enttäuscht über das diesjährige Weihnachtsgeschäft. Er machte eine schlechte Konsumentenstimmung, hervorgerufen durch weltpolitische Spannungen und Unsicherheiten in der deutschen Politik, für die Kaufzurückhaltung verantwortlich. Die politische Unruhe, ausgelöst durch das Scheitern der Ampel-Koalition und die bevorstehenden Neuwahlen, habe das Einkaufsverhalten erheblich beeinflusst. Viele Verbraucher zögerten, Geld auszugeben, da sie sich über die wirtschaftliche Zukunft unsicher fühlten.
Einige Branchen konnten jedoch positive Ergebnisse erzielen. Der Parfümerie- und Kosmetikhandel berichtete von einem starken Weihnachtsgeschäft, da viele Menschen sich in schwierigen Zeiten etwas gönnen wollten. Auch Juweliere und Uhrenfachgeschäfte zogen eine positive Bilanz, obwohl die Umsätze bei Uhren leicht unter dem Vorjahresniveau lagen. Die Buch-, Haushaltswaren- und Spielzeuggeschäfte verzeichneten ebenfalls verhältnismäßig gute Verkäufe, was der Tatsache zugeschrieben wird, dass bei Kindern oft als letztes gespart wird.
Hingegen blieben Textil- und Modegeschäfte hinter den Erwartungen zurück, obwohl kalte Temperaturen im Dezember den Verkauf von Winterbekleidung ankurbelten. Die Branche kämpft mit gestiegenen Kosten für Personal, Energie und Mieten. Auch der Sport- und Elektronikhandel litt unter einer gewissen Kaufzurückhaltung, insbesondere bei teureren und langlebigen Gütern wie Ski-Ausrüstung und Elektronikprodukten.
Eine HDE-Umfrage vor dem vierten Adventssonntag ergab, dass nur jedes fünfte Unternehmen mit dem Weihnachtsgeschäft zufrieden war. Dennoch bleibt Hoffnung, da viele Kunden die Tage nach den Feiertagen zum Einkaufen nutzen und Geschenkgutscheine einlösen. Dies könnte den Einzelhändlern einen versöhnlichen Jahresabschluss ermöglichen, da Verbraucher oft mehr ausgeben als ursprünglich geplant.
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