Deutschlands Spitzenkonzerne: Rückgang beim Umsatz, Stellenstreichungen
Deutschlands führende Börsenunternehmen verzeichneten in den ersten neun Monaten 2024 einen Umsatzrückgang um vier Prozent, während der operative Gewinn um 19 Prozent sank.
Die Beschäftigung in den Top-Unternehmen ging erstmals seit 2021 um 0,7 Prozent zurück, was einem Verlust von über 30.000 Jobs entspricht.
Besonders betroffen sind die Energieversorger, während die IT- und Verkehrsbranche ein moderates Wachstum verzeichnen.
Deutschlands führende Börsenunternehmen stehen 2024 vor erheblichen Herausforderungen. Eine aktuelle Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY zeigt, dass in den ersten neun Monaten des Jahres die Umsätze der 100 umsatzstärksten Unternehmen um vier Prozent zurückgingen. Dies markiert den zweiten aufeinanderfolgenden Rückgang. Gleichzeitig sank der operative Gewinn (Ebit) im Durchschnitt um beeindruckende 19 Prozent, was die schwierige wirtschaftliche Lage verdeutlicht.
Die Beschäftigungszahlen in diesen Top-Unternehmen zeigen ebenfalls einen negativen Trend: In den ersten drei Quartalen 2024 verloren mehr als 30.000 Menschen ihre Jobs, ein Rückgang um 0,7 Prozent, der die weltweite Beschäftigtenzahl auf rund 4,25 Millionen senkte. Dies ist der erste Rückgang seit 2021. EY erklärte, dass viele Unternehmen nach der Corona-Pandemie neue Stellen geschaffen hatten, nun jedoch eine Trendwende eingetreten ist.
Jan Brorhilker, Managing Partner bei EY, wies darauf hin, dass das Jahr 2024 für die deutschen Top-Unternehmen herausfordernd war, vor allem wegen der schwachen inländischen Wirtschaft und fehlender Wachstumsimpulse aus Asien. Er betonte, dass das Wachstum der letzten Jahre oft unter der Inflationsrate lag, was viele Unternehmen de facto schrumpfen ließ. Während im Vorjahr noch 66 der 100 größten Unternehmen Deutschlands ihren Umsatz steigern konnten, gelang dies 2024 nur noch 48 Firmen.
Einige Sektoren wurden besonders stark getroffen: In der Energiebranche fiel der Umsatz um 26 Prozent, bedingt durch sinkende Strom- und Gaspreise. Auch die Chemie- und Autoindustrie verzeichneten Rückgänge von fünf bzw. zwei Prozent. Im Gegensatz dazu konnten das Verkehrswesen und die IT-Branche ein Umsatzwachstum von drei bzw. zwei Prozent verzeichnen.
Trotz der Herausforderungen bleibt die Autoindustrie in Deutschland am umsatzstärksten. Volkswagen führt das Ranking mit einem Umsatz von 237,2 Milliarden Euro an, gefolgt von Mercedes-Benz (107,1 Milliarden Euro) und BMW (105,9 Milliarden Euro). Beim operativen Gewinn liegt die Deutsche Telekom mit 17,8 Milliarden Euro an der Spitze, gefolgt von Volkswagen (12,9 Milliarden Euro) und Mercedes-Benz (10,4 Milliarden Euro).
Mit Blick auf 2025 erwartet Brorhilker, dass die wirtschaftlichen Bedingungen schwierig bleiben. Er prognostiziert, dass der Abwärtstrend bei der Beschäftigung anhalten wird, wobei die Arbeitslosigkeit wieder zunimmt, während der Fachkräftemangel weiterhin bestehen bleibt.
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