Wöchentlicher Marktausblick: Märkte in der Weihnachtszeit mit Fokus auf Sitzungsprotokolle der Zentralbanken von Japan und Australien
Insights - In dieser Woche beginnen die Weihnachtsfeiertage, und die Finanzmärkte in Europa und den USA bleiben während der Feiertage geschlossen. Dennoch bleibt abzuwarten, ob die sogenannte „Santa Claus Rally“ an den US-Börsen wiederkehrt. Historisch gesehen neigen Anleger in den sieben Handelstagen nach Weihnachten – den letzten fünf Handelstagen des Jahres und den ersten beiden des neuen Jahres – dazu, verstärkt auf steigende Kurse zu setzen. Dies führt häufig zu einem Anstieg der US-Aktienmärkte, der als „Santa Claus Rally“ bekannt ist.
Investoren könnten die am Dienstag veröffentlichten US-Daten zu den langlebigen Wirtschaftsgütern für November im Blick behalten. Im Vormonat zeigte sich nach zwei Monaten des Rückgangs ein Anstieg der Bestellungen im Monatsvergleich.
Am Freitag wird die Bank of Japan die Sitzungsprotokolle ihrer Dezember-Sitzung veröffentlichen. Diese könnten auf ein wachsendes Vertrauen in die Erreichung des Inflationsziels von 2 % und ein stabiles Lohnwachstum hindeuten. Ebenfalls von Interesse ist das Protokoll der Dezember-Sitzung der Reserve Bank of Australia, das am Dienstag veröffentlicht wird und voraussichtlich weitere Details zur geldpolitischen Ausrichtung liefern wird.
Rückblick auf die vergangene Woche: Die US-Notenbank senkte den Zielkorridor für den Federal Funds Rate um 25 Basispunkte auf 4,25 % bis 4,50 %, was den allgemeinen Markterwartungen entsprach. Dies war nach der Einleitung des Lockerungszyklus im September, dem ersten seit vier Jahren, bereits die dritte Zinssenkung in Folge.
Fed-Chef Jerome Powell äußerte jedoch, dass die Zentralbank bei zukünftigen Anpassungen des Leitzinses „vorsichtiger“ vorgehen dürfte, was die Markterwartungen für weitere Zinssenkungen im Jahr 2025 dämpfte. Die Bank of England hielt ihren Leitzins am 19. Dezember unverändert bei 4,75 % und betonte die Notwendigkeit, an ihrem bisherigen schrittweisen Ansatz zur Zinssenkung festzuhalten.
Die Bank of Japan behielt ihre ultraniedrigen Zinssätze ebenfalls bei. BoJ-Gouverneur Kazuo Ueda erklärte, dass die bevorstehenden politischen Maßnahmen der neuen US-Regierung noch ungewiss seien und daher einer genaueren Analyse bedürfen. Dies verstärkte die Markterwartungen, dass die BoJ ihre niedrigen Zinsen beibehalten könnte.
Die Kern-PCE-Daten aus den USA für November zeigten den niedrigsten Anstieg seit fünf Monaten im Monatsvergleich, was auf eine nachlassende Inflationsdynamik hinweist und die Inflationssorgen verringert.
[Wichtige Finanzereignisse der Woche]
1. BoJ-Gouverneur Kazuo Ueda spricht am Mittwoch: Yen-Schwankungen könnten sich ausweiten
In dieser Woche richtet sich das Hauptaugenmerk auf die für Mittwoch geplante Rede von Kazuo Ueda, dem Gouverneur der Bank of Japan (BoJ). Die BoJ hat ihre Zinssätze zuletzt unverändert gelassen und bereits drei Sitzungen in Folge keine Änderungen vorgenommen. Die Zentralbank deutete an, dass eine Zinserhöhung frühestens nach März nächsten Jahres erfolgen könnte.
Investoren sollten mögliche verbale oder praktische Interventionen der BoJ auf dem Devisenmarkt im Auge behalten. Der japanische Finanzminister Shunichi Kato erklärte am 20. Dezember, dass Maßnahmen ergriffen werden, um übermäßige Schwankungen des Yen-Wechselkurses zu bewältigen.
Auf der Seite der Wirtschaftsdaten wird Japan am Freitag die Arbeitslosenquote, Einzelhandelsumsätze und die vorläufigen Daten zur Industrieproduktion für November veröffentlichen. Zuvor könnten Investoren die am Dienstag erscheinenden Protokolle der Oktober-Sitzung der BoJ analysieren, um weitere Hinweise auf die Haltung der Entscheidungsträger zu möglichen Zinserhöhungen zu erhalten. Zusätzlich wird die BoJ am Freitag eine Zusammenfassung der Meinungen der Mitglieder ihrer Dezember-Sitzung zur Geldpolitik veröffentlichen.
Analysten von Nomura Holdings erklärten: „Die Sitzung im Januar nächsten Jahres wird wahrscheinlich eine weitere ‚Live-Sitzung‘ sein, und eine Zinserhöhung bleibt möglich. Allerdings sehen wir in Kazuo Uedas Aussagen keine starke Unterstützung für die Erwartung einer Zinserhöhung im Januar.“
2. Wachstumsverlangsamung der britischen Wirtschaft erhöht den Druck auf Zinssenkungen der Bank of England
Am Montag, den 23. Dezember, wird Großbritannien die endgültigen BIP-Daten für das dritte Quartal veröffentlichen. Aufgrund der schwächer als erwarteten Industrieproduktion im Oktober dürfte es der britischen Wirtschaft schwerfallen, das Expansionstempo aufrechtzuerhalten.
Laut den kürzlich veröffentlichten Daten des britischen Statistikamts wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Vergleich zum Vorquartal um 0,1 %, was unter den von Ökonomen prognostizierten 0,2 % liegt. Darüber hinaus schrumpfte die britische Wirtschaft allein im September um 0,1 %, was deutlich schlechter ist als der erwartete Anstieg von 0,2 %.
Die britische Wirtschaft zeigte im dritten Quartal eine Verlangsamung, die auf mehrere Faktoren zurückzuführen ist, darunter die fiskalpolitischen Pläne der neuen Labour-Regierung, das globale wirtschaftliche Umfeld sowie ein Rückgang des Unternehmens- und Verbrauchervertrauens.
In Zukunft wird die britische Wirtschaft mit weiteren Herausforderungen und Unsicherheiten konfrontiert sein, die gemeinsames Handeln von Regierung, Zentralbank und anderen Akteuren erfordern, um diese zu bewältigen.
3. Veränderungen bei den US-Aufträgen für langlebige Güter ziehen breite Aufmerksamkeit auf sich
Am Dienstag veröffentlicht die USA die vorläufigen Daten zu den langlebigen Gütern für den November. Vor dem Hintergrund globaler wirtschaftlicher Unsicherheiten ziehen die Veränderungen bei den US-Aufträgen für langlebige Güter große Aufmerksamkeit auf sich.
Die Daten des vergangenen Monats zeigten, dass die Aufträge nach einem Rückgang über zwei Monate wieder einen Anstieg verzeichneten. Im Oktober betrug der vorläufige monatliche Anstieg 0,2 % (erwartet: 0,5 %), während der Wert für September bei -0,7 % lag. Die US-Aufträge für langlebige Güter stiegen im Oktober um 700 Millionen US-Dollar auf 286,6 Milliarden US-Dollar. Trotz der insgesamt stagnierenden Entwicklung führte dieser leichte Anstieg dazu, dass die Aufträge im Jahresvergleich um 5,3 % zunahmen – der höchste Wert seit November 2023.
Analysten betonen jedoch, dass der neueste Bericht zu den langlebigen Gütern gemischte Signale liefert. Es gibt kaum Hinweise auf eine Erholung der US-Industrie, und der industrielle Sektor der Wirtschaft bleibt weiterhin schwach.
[Wichtige Finanzkalender der Woche]
Wichtige Wirtschaftsdaten dieser Woche:
Montag: US-Verbrauchervertrauensindex der Conference Board für Dezember
Dienstag: US-Auftragsdaten für langlebige Güter im November (Monatsvergleich)
Freitag: Arbeitslosenquote Japans für November
Wichtige Ereignisse dieser Woche:
Dienstag: Veröffentlichung des Sitzungsprotokolls der Geldpolitik der Bank of Japan für Oktober
Mittwoch: Rede von Kazuo Ueda, Gouverneur der Bank of Japan
Mittwoch: 13. Sitzung des 14. Ständigen Ausschusses des Nationalen Volkskongresses vom 21. bis 25. Dezember in Peking
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