Wöchentlicher Marktausblick: US-Arbeitsmarktdaten für November und Powells Rede – Welche Signale erwarten die Märkte?
Insights - Diese Woche stehen die US-Arbeitsmarktdaten für November im Fokus. Hinweise deuten darauf hin, dass die US-Wirtschaft besser abschneidet als andere Länder. Gleichzeitig könnte eine mögliche zweite Amtszeit von Donald Trump die Inflation ankurbeln und Zinssenkungen unwahrscheinlicher machen.
Neben den Arbeitsmarktdaten werden auch die ISM-Indizes veröffentlicht. Im Oktober fiel der ISM Manufacturing PMI auf 46,5, den niedrigsten Stand seit Juli 2023. Fed-Chef Powell wird ebenfalls sprechen, und die Märkte erwarten Signale zur künftigen Geldpolitik.
Globale PMI-Daten werden ab Montag veröffentlicht, während Hersteller weiter auf wirtschaftliche Unsicherheiten, insbesondere US-Zölle, reagieren.
Rückblickend stieg der US-Kern-PCE-Preisindex im Oktober um 2,8 %, was die vorsichtige Haltung der Fed bei Zinssenkungen unterstützt. In Japan signalisierte BoJ-Gouverneur Ueda eine mögliche Zinserhöhung. Der HICP der Eurozone erreichte im November 2,3 %, was die Erwartungen auf eine EZB-Zinssenkung im Dezember stärkt.
[Wichtige Finanzereignisse der Woche]
1. US-Arbeitsmarktdaten im Fokus
Am Freitag (6. Dezember) werden die Arbeitsmarktdaten für November veröffentlicht. Bereits am Dienstag (3. Dezember) veröffentlicht das US-Arbeitsministerium die JOLTS-Daten zu offenen Stellen. Am Mittwoch folgt der ADP-Bericht, und am Donnerstag werden die wöchentlichen Anträge auf Arbeitslosenhilfe bekanntgegeben.
Die Oktober-Daten enttäuschten mit nur 12.000 neuen Stellen – dem niedrigsten Wert seit 2020 und weit unter den Erwartungen von 100.000. Für November erwarten Ökonomen eine Erholung auf 195.000 neue Stellen. Allerdings könnte die Arbeitslosenquote leicht auf 4,2 % steigen (Vormonat: 4,1 %).
Analysten machen für die schwachen Oktober-Daten Hurrikane und Streiks verantwortlich, warnen jedoch auch vor einer möglichen Schwäche des Arbeitsmarktes. Ob die November-Daten die Erwartungen erfüllen oder den Markt überraschen, bleibt abzuwarten.
2. Dichte Reden von Fed-Vertretern – Jerome Powell im Fokus
In dieser Woche treten zahlreiche Vertreter der US-Notenbank öffentlich auf – mehr als zehn Reden stehen auf dem Programm. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei Fed-Chef Jerome Powell, der am Donnerstag um 02:45 Uhr (Pekinger Zeit) auf der von der New York Times organisierten DealBook/Summit-Konferenz interviewt wird.
In seiner letzten Rede im November betonte Powell, dass die Fed keine Eile habe, die Zinsen zu senken. Dies begründete er mit einem weiterhin robusten Arbeitsmarkt und einer Inflationsrate, die über dem Zielwert von 2 % liegt. Die Märkte werden seine aktuelle Einschätzung zu möglichen Zinssenkungen im Dezember und im nächsten Jahr genau verfolgen.
Matthew Luzzetti, Chefökonom der Deutschen Bank für die USA, erwartet, dass die Fed im Dezember erneut die Zinsen senken wird, danach jedoch während des gesamten Jahres 2025 eine Pause einlegen könnte, um weitere Fortschritte bei der Inflation abzuwarten. Luzzetti erklärte: „Die Dringlichkeit für Zinssenkungen ist deutlich geringer, und ein früheres Abbremsen der Zinssenkungen könnte sinnvoll sein.“
3. ISM-Indizes für November könnten die Märkte bewegen
Am Montag (2. Dezember) wird der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe im November veröffentlicht, am Mittwoch folgt der Index für den Dienstleistungssektor. Im Oktober fiel der ISM Manufacturing PMI auf 46,5 – den niedrigsten Stand seit Juli 2023, deutlich unter den Erwartungen von 47,6 und unter dem September-Wert von 47,2. Der Beschäftigungsindex lag den fünften Monat in Folge unter der Wachstumsschwelle, während der Preisindex um 6,5 Punkte anstieg, begleitet von einem starken Rückgang der Produktionsaktivität und weiter sinkenden Lagerbeständen.
Die ISM-Daten für den Dienstleistungssektor zeigten im Oktober ebenfalls eine Schwäche. Der Index fiel unerwartet auf 51,8, was auf eine Verlangsamung der Geschäftstätigkeit und des Einstellungswachstums hindeutet. Frühere Daten von Markit zeigten, dass der endgültige PMI für den Dienstleistungssektor bei 50,6 lag (Erwartung: 50,9), während der zusammengesetzte PMI von 50,7 leicht über dem September-Wert von 50,2 lag.
Chris Williamson, Chefvolkswirt bei S&P Global Market Intelligence, kommentierte: „Die US-Dienstleistungsbranche zeigte im Oktober erneut eine starke Leistung und half, die Schwäche des verarbeitenden Gewerbes auszugleichen. Zu Beginn des vierten Quartals trug sie erneut zum gesamtwirtschaftlichen Wachstum bei. Das anhaltend beeindruckende Wachstum des Dienstleistungssektors hat dazu beigetragen, dass die US-Wirtschaft besser abschneidet als andere große entwickelte Volkswirtschaften. Die Stärke im Oktober steht im Einklang mit einem anhaltenden BIP-Wachstum von über 2 % im Jahresvergleich.“
[Wichtige Finanzkalender der Woche]
Wichtige Wirtschaftsdaten der Woche:
Montag: US-ISM Manufacturing PMI für November
Mittwoch: US-ADP Arbeitsmarktzahlen für November (in Tausend), US-ISM Non-Manufacturing PMI für November
Freitag: US-Non-Farm Payrolls für November (saisonbereinigt, in Tausend)
Wichtige Ereignisse der Woche:
Dienstag: Rede von FOMC-Mitglied und Präsident der New Yorker Fed, John Williams, sowie Rede von Fed-Gouverneur Christopher Waller
Mittwoch: Rede von EZB-Präsidentin Christine Lagarde, Rede von FOMC-Mitglied und Präsident der St. Louis Fed, James Bullard, sowie Rede von Fed-Gouverneur Michelle Bowman
Donnerstag: Rede von Fed-Vorsitzendem Jerome Powell, Veröffentlichung des „Beige Book“ der Fed
Wichtige US-Unternehmensberichte:
Dienstag: Salesforce (CRM.N)
Mittwoch: GitLab (GTLB.O)
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