Wöchentlicher Marktausblick: PCE-Daten aus den USA und Fed-Protokoll: Wie reagieren Gold und Bitcoin?

Insights - Die US-PCE-Daten für Oktober und das Fed-Protokoll der November-Sitzung stehen diese Woche im Mittelpunkt der Marktaufmerksamkeit. Beide Berichte werden am Mittwoch veröffentlicht. Der Kern-PCE-Preisindex, das bevorzugte Inflationsmaß der Fed, wird voraussichtlich weitere Hinweise auf die zukünftige Geldpolitik der Zentralbank liefern.

Am Freitag wird die Eurozone den vorläufigen Verbraucherpreisindex (CPI) für November veröffentlichen. Diese Zahlen werden genau beobachtet, da allgemein erwartet wird, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Zinssenkungen beschleunigen könnte – möglicherweise um 50 Basispunkte im Dezember – um die angeschlagene Wirtschaft zu stabilisieren.

An den Aktienmärkten geht die Berichtssaison für das dritte Quartal in den USA nach der Veröffentlichung der Ergebnisse von Nvidia in der vergangenen Woche ihrem Ende entgegen. Zu den Unternehmen, deren Berichte nächste Woche im Fokus stehen, gehören Dell Technologies, HP und Meituan. Am Donnerstag bleiben die US-Märkte aufgrund des Thanksgiving-Feiertags geschlossen, und am Freitag schließt der Markt drei Stunden früher.

Rückblick auf die vergangene Woche

Der endgültige Verbrauchervertrauensindex der Universität Michigan für November stieg im Vergleich zum Vormonat um 1,3 Punkte auf 71,8. Obwohl dies der höchste Wert seit April ist, liegt er unter dem vorläufigen Wert von 73. Der Bericht zeigt außerdem, dass die Inflationserwartungen der Verbraucher für das kommende Jahr auf 2,6 % gesunken sind – der niedrigste Wert seit 2020.

Marktprognosen deuten darauf hin, dass die Fed angesichts der politischen Maßnahmen des neu gewählten US-Präsidenten Donald Trump ihr Zinssenkungstempo reduzieren könnte. Der Präsident der Chicago Fed, Austan Goolsbee, erklärte, er unterstütze weitere Zinssenkungen und sei offen für eine Verlangsamung des Zinssenkungstempos.

Nvidia erzielte im dritten Quartal einen Nettogewinn von 19,31 Milliarden US-Dollar, was einem Anstieg von 109 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das Unternehmen gab bekannt, dass die Blackwell-Produktreihe in den kommenden Quartalen voraussichtlich nicht mit der Nachfrage Schritt halten kann, lieferte jedoch keine Umsatzprognosen für diese Produktlinie im Finanzbericht.

[Wichtige Finanzereignisse der Woche]

1. Fed-Protokoll der November-Sitzung: Welche Signale werden gesendet?

Am Mittwoch wird die Federal Reserve das Protokoll ihrer geldpolitischen Sitzung im November veröffentlichen. Der Markt richtet sein Augenmerk auf Themen wie Inflationsdaten, politische Ausrichtung und wirtschaftliche Perspektiven.

In der Sitzung im November senkte die Fed zum zweiten Mal in diesem Jahr den Leitzins um 25 Basispunkte auf 4,5 % bis 4,75 %. In ihrer Erklärung zur Zinsentscheidung verzichtete die Fed auf die Formulierung, dass sie „größeres Vertrauen in eine nachhaltige Annäherung der Inflation an die 2 %-Marke“ habe, und änderte den Hinweis aus dem September von „moderates Beschäftigungswachstum“ in „weitgehend entspanntes Arbeitsmarktumfeld“. Dies deutet auf ein abnehmendes Vertrauen der Fed in die Inflationsentwicklung und weniger Sorgen über eine Abkühlung des Arbeitsmarktes hin.

Ökonomen der HSBC erklärten in einem Bericht, dass politische Faktoren wie die US-Wahlen die zukünftige Politik der Fed unsicherer machen könnten. Das November-Protokoll könnte Diskussionen innerhalb der Fed über die möglichen wirtschaftlichen Auswirkungen der Wahlergebnisse enthalten.

2. PCE-Preisindex für Oktober aus den USA

Ebenfalls am Mittwoch werden die PCE-Preisdaten für Oktober veröffentlicht. Die zuletzt veröffentlichten Daten zeigten, dass der Kern-PCE-Index im Vormonat um 2,2 % gestiegen ist, mehr als erwartet.

Nach dem Wahlsieg von Donald Trump wurde die Fed in ihrer Haltung zu Zinssenkungen zunehmend vorsichtiger. Trumps Steuerreformen und Zollerhöhungen sorgen an der Wall Street für Befürchtungen, dass der Inflationsdruck im kommenden Jahr weiter zunehmen könnte.

Nomura Securities war die erste große Investmentbank, die prognostizierte, dass die Fed im nächsten Monat keine Zinssenkung vornehmen wird. Analysten weisen darauf hin, dass Fed-Beamte in letzter Zeit Geduld betont haben und die Wachstums- sowie Inflationsdaten eine restriktivere Haltung widerspiegeln als bei der Sitzung im September. Daher wird erwartet, dass die Fed im Dezember eine Zinspause einlegt.

3. Harmonisierter CPI für November aus der Eurozone: Weitere Hinweise für die EZB-Politik

Am Freitag wird die Eurozone den harmonisierten Verbraucherpreisindex (CPI) für November veröffentlichen, der Hinweise auf die zukünftige Geldpolitik der EZB geben könnte. Im letzten Monat senkte die EZB zum dritten Mal in diesem Jahr die Zinsen, von 3,5 % auf 3,25 %.

In den letzten Monaten übertrafen die Veränderungen der Inflationsrate in der Eurozone die ursprünglichen Erwartungen. Erstmals seit Juni 2021 sank die jährliche Inflationsrate unter die 2 %-Marke. Die EZB erklärte, dies sei „das optimale Niveau für Preisstabilität“.

Einige Analysten sind optimistisch hinsichtlich der europäischen Märkte. Sie glauben, dass mit der schrittweisen Offenlegung der inflationsbedingten Auswirkungen von Trumps Politik der „Trump-Handel“ an Bedeutung verlieren wird.

[Wichtige Finanzkalender der Woche]

Wichtige Wirtschaftsdaten der Woche:

• Dienstag: US-Verbrauchervertrauensindex der Conference Board für November

• Mittwoch: Kern-PCE-Preisindex der USA für Oktober (im Jahresvergleich)

• Freitag: Vorläufige jährliche Inflationsrate (CPI) der Eurozone für November

Wichtige Ereignisse der Woche:

• Montag: Rede des stellvertretenden Gouverneurs der Bank of England, Sir Jon Cunliffe

• Mittwoch: Veröffentlichung des Fed-Protokolls der November-Sitzung

• Freitag: Rede des Vizepräsidenten der Europäischen Zentralbank, Luis de Guindos

Wichtige US-Unternehmensberichte:

• Montag: Quartalsbericht von Zoom (ZM.O)

• Dienstag: Quartalsberichte von HP (HPQ.N), Macy’s (M.N) und Dell (DELL.N)