Trumps Vergeltungszölle treten in Kraft – welche Anlageklassen sollten im April im Fokus stehen?

Mitrade Team
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Am 2. April (EST) verkündete Ex-Präsident Donald Trump offiziell die Einführung umfassender Vergeltungszölle. Mit einem Basissatz von 10 % richtet sich die Maßnahme gegen über 40 Handelspartner – in einigen Fällen werden sogar Zölle von bis zu 49 % erhoben.


Die schärfer als erwarteten Maßnahmen sorgten für Turbulenzen an den Finanzmärkten: Während US-Aktien, der US-Dollar und Ölpreise einbrachen, stieg der Goldpreis auf ein Rekordhoch.


JPMorgan erwartet, dass die handelspolitischen Spannungen mindestens bis Juni anhalten werden – denn solche protektionistischen Maßnahmen durchlaufen typischerweise mehrere Phasen: Ankündigung, Vergeltung, Eskalation und letztlich Verhandlung.


In dieser Phase erhöhter Unsicherheit stellt sich die Frage: Wie entwickeln sich die wichtigsten Anlageklassen – und wo verbergen sich mögliche Chancen? Hier sind sechs Schlüsselmärkte, die Anleger jetzt im Auge behalten sollten:


1. Gold (XAU/USD)


Der anhaltende Ansturm auf sichere Häfen treibt den Goldpreis täglich auf neue Rekordstände. Nach der Ankündigung der Vergeltungszölle stieg der Preis auf 3.167 US-Dollar je Unze.



Citi prognostiziert, dass der Goldpreis in den kommenden Monaten auf 3.200 US-Dollar steigen könnte – bei weiterer Verschlechterung der US-Wirtschaft sogar auf bis zu 3.500 US-Dollar.


Goldman Sachs hat seine Jahresendprognose von 3.100 auf 3.300 US-Dollar je Unze angehoben und betont: In Extremszenarien sei sogar ein Anstieg auf 4.200 US-Dollar möglich.


2. Nasdaq 100 Index (NAS 100)


Trumps Zollankündigungen schüren die Sorgen um eine Abschwächung der US-Konjunktur. In Kombination mit zunehmender Unsicherheit im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) verlor der Nasdaq 100 im März fast 8 %.



Nach Verkündung der Vergeltungszölle fielen auch die Nasdaq-100-Futures um weitere 4 %. Die Stimmung an der Wall Street bleibt überwiegend negativ: BCA Research erwartet sogar einen weiteren Rückgang um bis zu 10 %.


Goldman Sachs rechnet mit anhaltendem Druck auf Tech-Aktien, da makroökonomische Risiken zunehmend auf Unternehmensgewinne durchschlagen. KI-Investitionen dürften kurzfristig kaum substanziellen Mehrwert liefern.


3. USD/JPY


Der japanische Yen gilt traditionell als sicherer Hafen. Nach Trumps Ankündigung fiel der USD/JPY-Kurs um 1 % unter die Marke von 148.



Goldman Sachs sieht den Yen als eines der besten Absicherungsinstrumente gegen eine drohende US-Rezession und prognostiziert einen Rückgang des Währungspaares auf 140.


Auch die Commonwealth Bank of Australia erwartet eine zunehmende Yen-Stärke angesichts der dominanten Handelsthemen. Die Mitsubishi UFJ Trust Bank sieht USD/JPY bei 145 in den kommenden Wochen.


4. Rohöl (USOIL, UKOIL)


Die Ölpreise stiegen im März noch leicht um 2 %, angetrieben durch geopolitische Angebotsängste. Doch Trumps Zollpolitik könnte die Energienachfrage dämpfen – und damit den Ölpreis belasten.


WTI fiel nach der Ankündigung um mehr als 1 %, auch der Brent-Preis gab nach.


(UOSIL)


(UKOIL)



Große Investmenthäuser wie Goldman Sachs, JPMorgan und Morgan Stanley senkten ihre Preisprognosen: Sie erwarten für 2024 einen durchschnittlichen Brent-Preis von 72,13 US-Dollar je Barrel und für WTI 68,36 US-Dollar.


Obwohl Sanktionen gegen Iran, Venezuela und Russland das Angebot begrenzen könnten, dürfte die globale Nachfrage durch die Zölle gebremst werden – mit negativen Folgen für Wirtschaftswachstum und Ölpreise.


5. EUR/USD


Ermutigende fiskalische Signale aus Deutschland sorgten im März für eine Aufwertung des Euro – das Währungspaar EUR/USD stieg über 4 % und durchbrach zuletzt die Marke von 1,09.


Die EU bereitet laut Medienberichten Notfallmaßnahmen vor, um wirtschaftliche Folgen der US-Zölle abzufedern. EZB-Präsidentin Christine Lagarde warnte, dass Trumps Maßnahmen das BIP der Eurozone um mindestens 0,3 Prozentpunkte belasten könnten.



Morgan Stanley sieht im mittelfristigen Zeitrahmen weiteres Potenzial für EUR/USD, rechnet jedoch kurzfristig mit einer Deckelung bei 1,12 aufgrund der geopolitischen Unsicherheit.


Marktteilnehmer richten ihren Blick nun auf die EZB-Sitzung am 17. April – deren Zinsentscheid dürfte den Euro maßgeblich beeinflussen.


6. Bitcoin (BTC/USD)


Nach Inkrafttreten der US-Zölle brach der Bitcoin-Kurs um über 5.000 US-Dollar ein und fiel auf 83.000 US-Dollar – eine rasche Erholung scheint bislang nicht in Sicht.



10x Research warnt vor einem möglichen Rutsch unter 80.000 US-Dollar, da sich die Risikoaversion aus dem Aktienmarkt auch auf Krypto überträgt.


BitMEX-Mitgründer Arthur Hayes hingegen bleibt optimistisch: Sollte die Fed zur quantitativen Lockerung (QE) zurückkehren, könne BTC trotz Börsenschwäche bis Jahresende auf 250.000 US-Dollar steigen.


Laut Barchart liegt die durchschnittliche Bitcoin-Performance im April bei +27 % – nach November (38 %) und Mai (26 %) der drittbeste Monat seit 2010.

Der oben präsentierte Inhalt, ob von einer Drittpartei oder nicht, wird lediglich als allgemeiner Rat betrachtet. Dieser Artikel sollte nicht als enthaltend Anlageberatung, Investitionsempfehlungen, ein Angebot oder eine Aufforderung für jegliche Transaktionen in Finanzinstrumenten ausgelegt werden.

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