Deutsche Industrieproduktion fällt im Dezember um 2,4 % – enttäuschende Entwicklung

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  • Deutsche Industrieproduktion sank im Dezember um 2,4 % gegenüber dem Vormonat und verzeichnete im Jahresvergleich einen Rückgang von über 3 %, was die anhaltende strukturelle Schwäche der Branche unterstreicht.


  • Zwar stiegen die Exporte um 2,9 % im Monatsvergleich, doch drohende Zölle und protektionistische Maßnahmen werfen Schatten auf die weiteren Industrieaussichten.


  • Deutsche Industrie bleibt ein Bremsfaktor für das Wirtschaftswachstum – die Produktion liegt weiterhin 10 % unter dem Vorkrisenniveau.


Die deutsche Industrie steckt weiterhin in einer anhaltenden Krise: Im Dezember sank die Industrieproduktion um 2,4 %, nachdem sie im November noch um 1,3 % gestiegen war. Auf Jahresbasis ging die Produktion um mehr als 3 % zurück und bestätigte damit die strukturelle Schwäche der Branche.


Zwar legten die Exporte um 2,9 % und die Importe um 2,1 % zu, was zu einem wachsenden Handelsüberschuss führte, doch die Industrieproduktion liegt weiterhin unter dem Vorkrisenniveau.


Ökonomen der ING betonen, dass der erneute Rückgang der Industrieproduktion auf strukturelle Schwächen hindeutet und eine Reihe enttäuschender Industriedaten der vergangenen Jahre fortsetzt. Fünf Jahre nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie befindet sich die industrielle Produktionskapazität auf einem ähnlich niedrigen Niveau wie während der Finanzkrise oder der ersten Lockdowns – ein besorgniserregendes Signal für ein Land, das traditionell als Industrienation gilt.


Mit Blick auf die kommenden Monate bleibt eine nachhaltige Erholung aus. Zwar gibt es vereinzelt technische Gegenbewegungen, doch ein substanzieller Aufschwung ist nicht erkennbar. Die Lagerbestände bleiben hoch, während die Auftragslage zwar stabil ist, jedoch nicht ausreicht, um den Lagerzyklus umzukehren. Zusätzlich verschärfen drohende EU-Zölle sowie protektionistische Maßnahmen der neuen US-Regierung die Situation. Sollte sich die Verlagerung von Produktionskapazitäten in die USA verstärken, könnte dies Deutschlands Export- und Investitionstätigkeit erheblich beeinträchtigen.


Die ING kommt zu dem Schluss, dass die deutsche Industrie angesichts anhaltender struktureller Schwächen und zunehmender externer Herausforderungen auch weiterhin das Wirtschaftswachstum des Landes belasten wird.

Der oben präsentierte Inhalt, ob von einer Drittpartei oder nicht, wird lediglich als allgemeiner Rat betrachtet. Dieser Artikel sollte nicht als enthaltend Anlageberatung, Investitionsempfehlungen, ein Angebot oder eine Aufforderung für jegliche Transaktionen in Finanzinstrumenten ausgelegt werden.

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