Der Silberpreis (XAG/USD) beginnt das Jahr 2025 mit deutlichen Gewinnen. Am Donnerstag klettert das weiße Edelmetall in der europäischen Sitzung um 1,50 % auf rund 29,40 US-Dollar. Grund dafür ist die jüngste Pause in der Rallye der US-Anleiherenditen, die zuvor innerhalb eines Monats um mehr als 10 % gestiegen waren.
Die Renditen der 10-jährigen US-Staatsanleihen sind auf 4,55 % gefallen. Das ist eine gute Nachricht für Silber, da niedrigere Renditen die Opportunitätskosten für nicht verzinsliche Anlagen wie Edelmetalle senken. Dadurch wird Silber attraktiver, besonders für Investoren, die nach Alternativen zu zinstragenden Vermögenswerten suchen.
US-Dollar bleibt stark, aber warum?
Während Silber von den sinkenden Anleiherenditen profitiert, zeigt sich der US-Dollar-Index (DXY) stabil. Mit einem Stand von 108,50 bewegt sich der DXY nahe einem Zwei-Jahres-Hoch. Diese Stärke des Greenbacks ist auf die optimistischen Aussichten für die US-Wirtschaft zurückzuführen. Marktteilnehmer gehen davon aus, dass die Federal Reserve (Fed) 2025 weniger aggressiv Zinssenkungen vornehmen wird, als zuvor erwartet wurde.
Analysten sind optimistisch, dass die wirtschaftlichen Pläne der neuen Trump-Administration – darunter strengere Einwanderungspolitik, höhere Importzölle und Steuersenkungen – die wirtschaftliche Aktivität weiter ankurbeln könnten. Diese Erwartungen stützen sowohl den US-Dollar als auch die langfristigen Anleiherenditen.
Wie sieht die Zinspolitik der Fed aus?
Nach Angaben von Goldman Sachs wird die Fed ihre nächste Zinssenkung im März vornehmen, und zwar um 25 Basispunkte (bps). Weitere Zinssenkungen im Juni und September könnten folgen, was die Leitzinsen auf einen Bereich von 3,50 % bis 3,75 % senken würde. Im Jahr 2024 hatte die Fed bereits dreimal ihre Zinsen gesenkt, insgesamt um 100 bps, auf den aktuellen Bereich von 4,25 % bis 4,50 %.
Sinkende Zinsen könnten den Druck auf den US-Dollar erhöhen, was wiederum den Silberpreis unterstützen würde. Doch bis dahin bleibt der Markt von den Erwartungen an die Fed und die Stärke der US-Wirtschaft bestimmt.
Technische Analyse: Widerstände und Chancen
Der Silberpreis hat sich erholt und liegt nun in der Nähe der 200-Tage-EMA bei etwa 29,40 US-Dollar. Doch der Weg nach oben ist nicht frei. Solange der Kurs unterhalb der aufwärts gerichteten Trendlinie bleibt, die vom Februar-Tief bei 22,30 US-Dollar ausgeht, bleibt der Ausblick für Silber vorsichtig bearish.
Interessant ist auch die Entwicklung des 14-Tage-RSI, der sich wieder über die Marke von 40 bewegt hat. Sollte der RSI nachhaltig über diesem Niveau bleiben, könnte das die bearishen Tendenzen beenden.
Auf der Unterseite ist das September-Tief bei 27,75 US-Dollar eine wichtige Unterstützung. Nach oben hin stellt die 50-Tage-EMA bei 30,90 US-Dollar den nächsten Widerstand dar.
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