Goldpreis springt auf 2.650 USD: Trumps Politik und globale Unsicherheit treiben den Markt
Der Goldpreis (XAU/USD) hat sich nach den Neujahrsfeiertagen deutlich erholt und klettert in der frühen nordamerikanischen Handelssession auf 2.650 USD. Der sichere Hafen Edelmetall gewinnt an Zugkraft, während die Märkte auf die bevorstehende Amtseinführung von Donald Trump am 20. Januar blicken. Seine wirtschaftspolitischen Pläne könnten eine entscheidende Rolle für die weitere Entwicklung des Goldpreises spielen.
Die angekündigten Maßnahmen der Trump-Administration – höhere Importzölle und niedrigere Steuern – haben das Potenzial, die globale Wirtschaft erheblich zu beeinflussen. Ein Handelskrieg, ausgelöst durch Zölle, könnte das weltweite Wirtschaftswachstum belasten, während Steuersenkungen die Inflation in den USA anheizen könnten. Beides spielt Gold in die Karten: In wirtschaftlich unsicheren Zeiten und bei steigenden Preisniveaus wird das Edelmetall traditionell als Inflationsschutz und sicherer Hafen geschätzt.
Die Renditen der 10-jährigen US-Staatsanleihen haben sich zu Jahresbeginn auf 4,54 % zurückgezogen, nachdem sie zuvor stark gestiegen waren. Dies verringert die Opportunitätskosten für nicht-verzinsliche Anlagen wie Gold und macht das Edelmetall noch attraktiver. Geringere Renditen bedeuten, dass Anleger auf der Suche nach Alternativen zunehmend auf Gold setzen, um ihr Kapital zu sichern.
Trotz der Gold-Rallye verzeichnet auch der US-Dollar kräftige Gewinne. Der US-Dollar-Index (DXY), der den Greenback gegenüber sechs wichtigen Währungen misst, erreichte ein neues Zweijahreshoch bei 108,90. Dies ist auf die Erwartung zurückzuführen, dass eine mögliche Inflation unter der Trump-Regierung die Federal Reserve (Fed) dazu zwingen könnte, ihre Geldpolitik anzupassen. Eine moderate Lockerungspolitik könnte jedoch wiederum langfristig den Dollar belasten und Gold weiter stützen.
Auch die jüngsten US-Arbeitsmarktdaten haben den Dollar gestärkt. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fielen in der Woche bis zum 27. Dezember auf 211.000 – weniger als die erwarteten 222.000 und die vorherigen 220.000. Diese Daten untermauern die Stärke des Arbeitsmarktes und haben kurzfristig die Attraktivität des US-Dollars erhöht.
Technische Analyse: Entscheidende Marken im Blick
Der Goldpreis bewegt sich derzeit in einem symmetrischen Dreieck auf Tagesbasis – ein Zeichen für eine Phase der Volatilitätskontraktion. Der 20-Tage-Exponentielle-Gleitende-Durchschnitt (EMA) bei 2.630 USD liegt in unmittelbarer Nähe zum aktuellen Kurs und deutet auf einen Seitwärtstrend hin.
Indikatoren zeigen Zurückhaltung
Der Relative-Stärke-Index (RSI) pendelt zwischen 40 und 60 Punkten, was auf eine unentschlossene Haltung der Marktteilnehmer hinweist. Weder Bullen noch Bären scheinen derzeit das Ruder klar in der Hand zu haben.
Wichtige Schwellenwerte
Ein Anstieg über das Dezember-Hoch bei 2.726 USD könnte den Weg für eine Fortsetzung der Rallye ebnen.
Umgekehrt könnten Kurse unter dem November-Tief bei 2.537 USD die Bären auf den Plan rufen und zu weiteren Verlusten führen.
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