Goldpreis rutscht ab – Unsicherheiten rund um die Fed belasten den Markt
Der Goldpreis (XAU/USD) hat in der nordamerikanischen Handelssitzung am Montag ein neues Wochentief von 2.600 US-Dollar erreicht. Während die Renditen von US-Staatsanleihen weiter fallen, legt der US-Dollar zu und setzt das Edelmetall unter Druck. Der US-Dollar-Index (DXY) stieg wieder über die Marke von 108,00 – eine Entwicklung, die Gold für Anleger kostspieliger macht und die Nachfrage belastet.
Renditen fallen, aber Gold bleibt unter Druck
Am Montag sanken die Renditen der 10-jährigen US-Staatsanleihen auf 4,55 %. Normalerweise stützen niedrigere Renditen den Goldpreis, da die Opportunitätskosten für nicht-verzinsliche Anlagen wie Gold sinken. Doch in diesem Fall greift dieser Mechanismus nicht: Trotz fallender Renditen bleibt der Verkaufsdruck bestehen. Dies könnte darauf hindeuten, dass Marktteilnehmer weiterhin auf die Stärke des US-Dollars setzen und Gold als Sicherung nicht priorisieren.
Die Fed gibt die Richtung vor
Die Unsicherheiten am Markt sind eng mit der künftigen Zinspolitik der US-Notenbank (Fed) verknüpft. Obwohl die Fed 2024 ihre Leitzinsen um 100 Basispunkte auf eine Spanne von 4,25 % bis 4,50 % gesenkt hat, erwarten Marktteilnehmer für das Jahr 2025 deutlich weniger Zinssenkungen als bisher angenommen. Der Grund: Die Fed zeigt sich optimistisch über die wirtschaftliche Stärke der USA. Der Rückgang der Inflation hat sich verlangsamt, und der Arbeitsmarkt präsentiert sich robuster als zuvor prognostiziert. Diese Faktoren sprechen für einen langsamen und vorsichtigen Ansatz bei weiteren Zinssenkungen.
Analysten von Goldman Sachs gehen davon aus, dass die Fed im März 2025 mit der nächsten Zinssenkung starten wird, gefolgt von weiteren Anpassungen im Juni und September. Doch die Aussichten bleiben unklar, und Gold dürfte vorerst in einem Spannungsfeld zwischen Zinspolitik und Inflationsdaten verharren.
Technische Perspektive: Entscheidung naht
Aus technischer Sicht bewegt sich der Goldpreis aktuell in einer symmetrischen Dreiecksformation – ein Hinweis darauf, dass sich die Volatilität deutlich reduziert hat. Der Kurs schwankt um die 20-Tage-EMA bei 2.630 US-Dollar, was auf eine Seitwärtsbewegung hindeutet.
Die Marktstimmung bleibt unentschlossen, wie auch der Relative-Stärke-Index (RSI) zeigt, der zwischen 40 und 60 verharrt. Diese Marke signalisiert, dass weder Bullen noch Bären derzeit die Kontrolle übernommen haben.
Aufwärtspotenzial: Ein Ausbruch über das Dezemberhoch von 2.726 US-Dollar könnte dem Goldpreis neue Dynamik verleihen.
Abwärtsrisiko: Sollte der Kurs hingegen unter das Novembertief von 2.537 US-Dollar fallen, könnten die Bären die Oberhand gewinnen und den Goldpreis weiter nach unten treiben.
Fazit: Der Goldmarkt bleibt ein Spiel mit Unbekannten
Gold steht aktuell zwischen den Fronten. Die Stärke des US-Dollars und die unklare Richtung der Fed-Politik halten das Edelmetall unter Druck. Zwar könnten fallende Renditen langfristig stützend wirken, doch solange die Unsicherheiten rund um die Zinspolitik bestehen, bleibt Gold für viele Anleger eine spekulative Wette.
Entscheidend wird sein, ob der Goldpreis aus der aktuellen Seitwärtsbewegung ausbricht – und in welche Richtung. Ein klarer Bruch über 2.726 oder unter 2.537 US-Dollar könnte den Weg für die nächsten größeren Bewegungen weisen. Bis dahin sollten Investoren wachsam bleiben und die Entwicklungen auf der Zins- und Währungsseite genau beobachten.
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