Der Vizepräsident der Europäischen Zentralbank, Luis de Guindos, sagte am Montag vor europäischen Gesetzgebern in Brüssel, dass die eingehenden Daten darauf hindeuten, dass die Wirtschaft der Eurozone im ersten Quartal 2025 moderat gewachsen ist, so Reuters.
Zur Inflationsprognose kommentierte de Guindos, dass er erwartet, dass die Inflation um das Ziel von 2% der EZB schwanken wird.
"Die Exporteure der Eurozone sehen sich nun neuen Barrieren gegenüber, und Spannungen an den Finanzmärkten sowie geopolitische Unsicherheiten werden voraussichtlich die Unternehmensinvestitionen belasten," fügte er hinzu. "In diesem Umfeld könnten die Verbraucher vorsichtig in Bezug auf die Zukunft werden und ihre Ausgaben zurückhalten."
EUR/USD bleibt nach diesen Kommentaren in seiner täglichen Handelsspanne und notiert leicht niedriger bei etwa 1,1350.
Die Europäische Zentralbank (EZB), mit Sitz in Frankfurt am Main, steuert die Geldpolitik der Eurozone. Ihr Hauptziel ist die Preisstabilität, definiert durch eine Inflationsrate von rund 2 %. Durch Anpassungen der Zinssätze beeinflusst die EZB maßgeblich den Wechselkurs des Euros, der tendenziell durch höhere Zinsen gestärkt und durch niedrigere geschwächt wird.
In extremen Situationen kann die Europäische Zentralbank ein Instrument namens Quantitative Easing (QE) einsetzen. QE bedeutet, dass die EZB Euros druckt und diese verwendet, um Vermögenswerte – in der Regel Staats- oder Unternehmensanleihen – von Banken und anderen Finanzinstitutionen zu kaufen. QE führt in der Regel zu einer Abschwächung des Euros. Es wird als letztes Mittel eingesetzt, wenn Zinssenkungen allein das Ziel der Preisstabilität nicht erreichen können. Die EZB setzte QE während der Finanzkrise 2009-2011, 2015 bei anhaltend niedriger Inflation und während der COVID-19-Pandemie ein.
Quantitative Straffung (QT) ist das Gegenteil von QE: Statt Staatsanleihen zu kaufen, stellt die EZB den Ankauf ein und reinvestiert fällige Beträge nicht mehr. Dies wirkt sich in der Regel positiv auf den Euro aus, da es die Liquidität am Markt verringert.