Der Chefökonom der Europäischen Zentralbank (EZB), Philip Lane, sagte am Donnerstag gegenüber Bloomberg News, dass er nicht erwartet, dass die Handelsauswirkungen eine Rezession im Euro-Raum auslösen.
"Es gibt keinen Grund zu sagen, dass wir immer die Standardbewegungen von 25 Basispunkten bei den Zinssätzen vornehmen werden," fügte Lane hinzu.
Diese Äußerungen scheinen keine spürbaren Auswirkungen auf die Entwicklung des Euro gegenüber seinen Haupt-Währungsrivalen zu haben. Bei Redaktionsschluss lag der EUR/USD-Kurs um 0,55% höher bei 1,1380.
Die Europäische Zentralbank (EZB), mit Sitz in Frankfurt am Main, steuert die Geldpolitik der Eurozone. Ihr Hauptziel ist die Preisstabilität, definiert durch eine Inflationsrate von rund 2 %. Durch Anpassungen der Zinssätze beeinflusst die EZB maßgeblich den Wechselkurs des Euros, der tendenziell durch höhere Zinsen gestärkt und durch niedrigere geschwächt wird.
In extremen Situationen kann die Europäische Zentralbank ein Instrument namens Quantitative Easing (QE) einsetzen. QE bedeutet, dass die EZB Euros druckt und diese verwendet, um Vermögenswerte – in der Regel Staats- oder Unternehmensanleihen – von Banken und anderen Finanzinstitutionen zu kaufen. QE führt in der Regel zu einer Abschwächung des Euros. Es wird als letztes Mittel eingesetzt, wenn Zinssenkungen allein das Ziel der Preisstabilität nicht erreichen können. Die EZB setzte QE während der Finanzkrise 2009-2011, 2015 bei anhaltend niedriger Inflation und während der COVID-19-Pandemie ein.
Quantitative Straffung (QT) ist das Gegenteil von QE: Statt Staatsanleihen zu kaufen, stellt die EZB den Ankauf ein und reinvestiert fällige Beträge nicht mehr. Dies wirkt sich in der Regel positiv auf den Euro aus, da es die Liquidität am Markt verringert.