Der Entscheidungsträger der Europäischen Zentralbank (EZB), Madis Muller, erklärte am Freitag, dass ihre Entscheidung, die Leitzinsen bei der Sitzung im April um 25 Basispunkte zu senken, durch den Rückgang der Energiepreise und Zölle unterstützt wurde.
Muller fügte weiter hinzu, dass die Zinssätze keine Einschränkung mehr für die wirtschaftliche Aktivität der Eurozone darstellen und dass die wichtigsten Indikatoren der EZB sich in die richtige Richtung bewegen. Schließlich argumentierte er, dass eine stärker fragmentierte Weltwirtschaft die Preise in die Höhe treiben kann.
EUR/USD zeigte auf diese Kommentare keine unmittelbare Reaktion und wurde zuletzt nahezu unverändert bei 1,1368 gehandelt.
Die Europäische Zentralbank (EZB), mit Sitz in Frankfurt am Main, steuert die Geldpolitik der Eurozone. Ihr Hauptziel ist die Preisstabilität, definiert durch eine Inflationsrate von rund 2 %. Durch Anpassungen der Zinssätze beeinflusst die EZB maßgeblich den Wechselkurs des Euros, der tendenziell durch höhere Zinsen gestärkt und durch niedrigere geschwächt wird.
In extremen Situationen kann die Europäische Zentralbank ein Instrument namens Quantitative Easing (QE) einsetzen. QE bedeutet, dass die EZB Euros druckt und diese verwendet, um Vermögenswerte – in der Regel Staats- oder Unternehmensanleihen – von Banken und anderen Finanzinstitutionen zu kaufen. QE führt in der Regel zu einer Abschwächung des Euros. Es wird als letztes Mittel eingesetzt, wenn Zinssenkungen allein das Ziel der Preisstabilität nicht erreichen können. Die EZB setzte QE während der Finanzkrise 2009-2011, 2015 bei anhaltend niedriger Inflation und während der COVID-19-Pandemie ein.
Quantitative Straffung (QT) ist das Gegenteil von QE: Statt Staatsanleihen zu kaufen, stellt die EZB den Ankauf ein und reinvestiert fällige Beträge nicht mehr. Dies wirkt sich in der Regel positiv auf den Euro aus, da es die Liquidität am Markt verringert.