Der geldpolitische Entscheidungsträger der Europäischen Zentralbank (EZB), Klaas Knot, sagte am Mittwoch, dass ein Handelskrieg langfristig einen negativen Angebots-Schock darstellt, so Reuters.
"Die Auswirkungen eines Handelskriegs auf lange Sicht sind wahrscheinlich inflationär."
"Das Risiko besteht, dass wir in eine Angebots/Nachfrage-Situation wie 2022 geraten, was bedeutet, dass wir bei der Inflation wachsam sein müssen."
"Die Funktionsweise des Marktes wurde bisher erhalten."
"Die Umkehrung der Anleihemärkte muss überwacht werden."
"Die Realität auf den Märkten kann sich natürlich schnell ändern."
"Europa kann nur Resilienz aufbauen, indem es die interne Kohäsion stärkt."
"Die EU muss den Binnenmarkt stärken."
"Als Europäer gibt es keine andere Wahl, als zusammenzukommen und unsere eigene Stärke zu erkennen."
EUR/USD behauptet sich nach diesen Kommentaren und wurde zuletzt bei 1,1020 gehandelt, wo er am Tag um 0,55 % gestiegen war.
Die Europäische Zentralbank (EZB), mit Sitz in Frankfurt am Main, steuert die Geldpolitik der Eurozone. Ihr Hauptziel ist die Preisstabilität, definiert durch eine Inflationsrate von rund 2 %. Durch Anpassungen der Zinssätze beeinflusst die EZB maßgeblich den Wechselkurs des Euros, der tendenziell durch höhere Zinsen gestärkt und durch niedrigere geschwächt wird.
In extremen Situationen kann die Europäische Zentralbank ein Instrument namens Quantitative Easing (QE) einsetzen. QE bedeutet, dass die EZB Euros druckt und diese verwendet, um Vermögenswerte – in der Regel Staats- oder Unternehmensanleihen – von Banken und anderen Finanzinstitutionen zu kaufen. QE führt in der Regel zu einer Abschwächung des Euros. Es wird als letztes Mittel eingesetzt, wenn Zinssenkungen allein das Ziel der Preisstabilität nicht erreichen können. Die EZB setzte QE während der Finanzkrise 2009-2011, 2015 bei anhaltend niedriger Inflation und während der COVID-19-Pandemie ein.
Quantitative Straffung (QT) ist das Gegenteil von QE: Statt Staatsanleihen zu kaufen, stellt die EZB den Ankauf ein und reinvestiert fällige Beträge nicht mehr. Dies wirkt sich in der Regel positiv auf den Euro aus, da es die Liquidität am Markt verringert.