Am 27. Dezember veröffentlicht das US-Statistikamt eine Zahl, die in der Öffentlichkeit kaum auf Interesse stoßen dürfte: die Nettoauslandsverschuldung der Vereinigten Staaten. Dabei ist die Entwicklung der US-Auslandsverschuldung letztlich entscheidend dafür, wie lange die derzeitige Stärke des US-Dollars anhalten kann, stellt Ulrich Leuchtmann, Leiter Devisen- und Rohstoffresearch bei der Commerzbank, fest.
„Mittlerweile erzielen Ausländer mit Anlagen in den USA deutlich höhere Renditen als Amerikaner mit Anlagen im Rest der Welt. Das ist der Hauptgrund dafür, dass die US-Verbindlichkeiten jetzt viel schneller wachsen als die US-Forderungen.“
"Ich zeige, dass eine unternehmensfreundliche US-Politik die US-Verschuldung gegenüber dem Rest der Welt erhöht, weil US-Unternehmen zu einem großen Teil in ausländischem Besitz sind, unabhängig davon, ob die USA weiterhin mehr Waren importieren als exportieren.
„Die derzeitige Bewertung des Dollars lässt sich mittelfristig nur rechtfertigen, wenn sich die Ertragsaussichten für in den USA investiertes Kapital weiter verbessern - und nicht nur, wenn sich die derzeitigen Ertragsaussichten bestätigen. Meines Erachtens besteht ein hohes Risiko, dass sich die Renditeaussichten nicht weiter verbessern. Sollte dies der Fall sein, muss der Dollar schwächer werden.