Ausblick auf China 2025: Zeit, den politischen Spielraum zu nutzen - Standard Chartered

China wird angesichts eines drohenden Handelskriegs mehr Geld in die Hand nehmen, um die Nachfrage anzukurbeln, und dürfte sein Wachstumsziel für 2025 bei c,5% belassen; das Haushaltsdefizit könnte auf 3,5% des BIP steigen. Die Wachstumsprognose für 2025 wird bei 4,5 % belassen, da die Anreize die höheren Zölle teilweise ausgleichen dürften, so die Ökonomen von Standard Chartered.  

Zentralbank scheint bereit, ausreichend Liquidität bereitzustellen

„Der designierte Präsident Trump hat bereits vor seiner Amtseinführung höhere Zölle für Mexiko, Kanada und China angekündigt. Wir halten es für unrealistisch, dass China sich weiterhin auf die Auslandsnachfrage verlassen kann, um die Korrektur am Immobilienmarkt zu überstehen. Unserer Einschätzung nach könnte der Beitrag der Nettoexporte zum BIP-Wachstum von über 1 Prozentpunkt im Jahr 2024 im Jahr 2025 vernachlässigbar werden. Wir gehen nicht davon aus, dass die Behörden auf die Zollerhöhungen mit einer deutlichen Abwertung des CNY reagieren werden, und erwarten, dass konsumfördernde politische Impulse die Auswirkungen der Zölle abmildern werden.

„Die Zentrale Wirtschaftskonferenz im Dezember wird wahrscheinlich einen wachstumsfreundlichen politischen Ton anschlagen. Wahrscheinlich wird ein ehrgeiziges Wachstumsziel festgelegt, um die Markterwartungen zu verankern und die deflationäre Denkweise zu ändern. Wir gehen davon aus, dass das offizielle Haushaltsdefizit von 3,0 % im Jahr 2024 auf 3,5 % des BIP im Jahr 2025 steigen wird und dass die Emission von Sonderanleihen auf zentraler und lokaler Ebene um 25-30 % zunehmen wird, um zusätzliche Ausgaben zu finanzieren und die Rekapitalisierung der Banken und das lokale Schuldentauschprogramm zu erleichtern. Wir schätzen, dass ein positiver fiskalischer Impuls das Wachstum um 0,3-0,5 PPT ankurbeln würde. Die Zentralbank scheint bereit, ausreichend Liquidität bereitzustellen, um den erwarteten Anstieg des Angebots an Staatsanleihen aufzufangen, und die Leitzinsen moderat zu senken, um einen Anstieg der Realzinsen zu verhindern.

Wir gehen davon aus, dass die Regierung weitere Maßnahmen einführen wird, um die Nachfrage nach Wohnraum anzukurbeln und das Angebot einzudämmen, darunter die Bereitstellung zusätzlicher Mittel zur Unterstützung von „White-List“-Projekten und zum Abbau von Wohnungsbeständen. Wir schätzen, dass eine Verlangsamung des Rückgangs der Immobilieninvestitionen von etwa 10 % im Jahr 2024 auf 5 % im Jahr 2025 die Wachstumsbremse um etwa 0,3 PPT verringern würde.