Die gestrige Sitzung der ungarischen Nationalbank brachte wie erwartet keine Änderung der Zinssätze auf 6,50%. Die Zentralbank habe dies mit hawkishen Kommentaren begleitet, habe aber versucht, sich nicht zu Zinserhöhungen zu äußern, die in der Fragerunde kursierten, bemerkt Frantisek Taborsky von ING FX.
„Die NBH scheint so viel wie möglich getan zu haben, während sie extrem Szenarien im aktuellen Umfeld vermieden hat. Der Markt sieht das auch so und hat mit dem Test von 400 EUR/HUF wieder eine hawkische Richtung eingeschlagen, aber die Spanne von 400-402 scheint zu halten. Natürlich wird sich der Fokus nach der NBH-Sitzung wieder auf die globale Geschichte richten und der HUF steht nicht unter der Kontrolle der Zentralbank. Gleichzeitig ist EUR/HUF eine Schlüsselvariable für die Länge der Pause im Zinssenkungszyklus und eine mögliche Rückkehr zur Zinssenkungsdiskussion“.
„Paradoxerweise wird dies nun hauptsächlich vom Ausgang der US-Wahlen abhängen. Wir sehen den HUF als die am stärksten exponierte Währung in der CEE-Region im Falle eines Wahlsiegs von Trump, während die Erleichterung im Falle eines Wahlsiegs von Harris eher bei PLN und CZK sichtbar wäre. Der HUF steht daher in den kommenden Wochen vor einer Herausforderung. Insgesamt hat der HUF zwar eine neue Handelsspanne gefunden, ist aber noch nicht über den Berg und eine Beruhigung ist in den kommenden Wochen nicht zu erwarten. Die Erholung des HUF wird daher mehr Zeit in Anspruch nehmen und vor allem von der globalen Entwicklung abhängen“.
„Die Renditen nach dem Ausverkauf erscheinen attraktiv. Andererseits wird der Markt zumindest bis zum Ausgang der US-Wahlen risikoscheu bleiben, was sich auf die schwache Nachfrage auswirken und den Markt wieder in den Ausverkaufsmodus versetzen könnte. Auf der Währungsseite könnte der Markt im Falle einer Beruhigung von einer deutlichen Ausweitung der Zinsdifferenz profitieren. Die tschechische Krone verzeichnete gestern einige Kursgewinne und bleibt unsere bevorzugte Währung in der Region Zentral- und Osteuropa (CEE), da sie unserer Ansicht nach im aktuellen Umfeld besser abschneiden dürfte als die CEE-Peripherie.