Der US-Dollar-Index (DXY) setzt seine Verlustserie am Donnerstag fort, da frische Arbeitsmarkt- und Handelsdaten zusätzlichen Druck auf den Greenback ausüben. Die Stellenabbauzahlen sind dramatisch gestiegen, während die wöchentlichen Arbeitslosenanträge ein gemischtes Bild des Arbeitsmarktes zeigen.
In der Zwischenzeit hat die Europäische Zentralbank (EZB) eine weithin erwartete Zinssenkung vorgenommen, wobei Präsidentin Christine Lagarde die Notwendigkeit einer erhöhten Wachsamkeit in unsicheren wirtschaftlichen Bedingungen betonte.
Der US-Dollar-Index (DXY) steht unter Druck und bricht unter wichtige Unterstützungsniveaus. Die 20-Tage- und 100-Tage-Simple Moving Averages (SMA) nähern sich einem bärischen Kreuzungspunkt, was das negative Momentum verstärkt. Der Relative Strength Index (RSI) und der Moving Average Convergence Divergence (MACD) neigen weiterhin zu bärisch, was auf weitere Abwärtsrisiken hindeutet. Wenn DXY es nicht schafft, in der Nähe von 103,00 Unterstützung zu finden, ist das nächste wichtige Niveau, auf das man achten sollte, 102,50, was die Fortsetzung des aktuellen Verkaufsdrucks markieren könnte.
Der Arbeitsmarkt gilt als entscheidender Indikator für die wirtschaftliche Stabilität eines Landes und beeinflusst maßgeblich den Wert einer Währung. Hohe Beschäftigung und geringe Arbeitslosigkeit tragen zu einer starken Binnennachfrage bei und stützen das Wirtschaftswachstum, was wiederum die Landeswährung stärkt. Ein besonders angespannter Arbeitsmarkt – also ein Mangel an Arbeitskräften – kann zudem inflationsfördernd wirken, da steigende Löhne bei knappen Arbeitskräften oft die Folge sind, was die Geldpolitik beeinflusst.
Das Lohnwachstum in einer Volkswirtschaft ist ein entscheidender Indikator für die Geldpolitik. Steigende Löhne bedeuten mehr Konsumausgaben, was in der Regel die Preise antreibt. Im Gegensatz zu volatilen Preistreibern wie Energie gilt das Lohnwachstum als stabiler Inflationsfaktor, da Gehaltserhöhungen schwer zurückgenommen werden können. Zentralbanken achten daher stark auf Lohnwachstumsdaten bei der Festlegung ihrer geldpolitischen Maßnahmen.
Das Gewicht, das Zentralbanken den Arbeitsmarktbedingungen beimessen, variiert je nach ihren Zielen. Einige Institutionen haben explizit erweiterte Mandate, die über die reine Inflationskontrolle hinausgehen und den Arbeitsmarkt betreffen. So verfolgt die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) das doppelte Ziel, sowohl maximale Beschäftigung als auch stabile Preise zu fördern. Im Gegensatz dazu konzentriert sich die Europäische Zentralbank (EZB) ausschließlich darauf, die Inflation im Zaum zu halten. Dennoch spielen die Entwicklungen am Arbeitsmarkt für alle Notenbanken eine zentrale Rolle, da sie ein wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Gesamtlage sind und in enger Verbindung mit der Inflationsentwicklung stehen.