Der US Dollar Index (DXY), der die Leistung des Greenbacks gegenüber sechs wichtigen Währungen verfolgt, setzt seinen Rückgang am Mittwoch zum dritten Mal in Folge fort. Die schwächer als erwarteten Arbeitsmarktdaten, zusammen mit steigenden Handelskonflikten und politischer Unsicherheit, drücken den US-Dollar weiter nach unten.
Während der Dienstleistungssektor robust bleibt, konzentriert sich der Markt auf das ADP-Beschäftigungsdefizit, was die Erwartungen an eine verlangsamte Wirtschaft verstärkt. Bisher hat der DXY in dieser Woche über 2,5% abgewertet, ohne unmittelbare Anzeichen einer Umkehr.
Der US Dollar Index (DXY) rutscht weiter ab und fällt unter sowohl den 20-Tage- als auch den 100-Tage-Simple Moving Average (SMA), die sich einem bärischen Kreuzungspunkt um 107,00 nähern. Der Abschluss dieses Musters könnte weiteren Abwärtsdruck verstärken und den US-Dollar anfällig für weitere Rückgänge machen.
Der Relative Strength Index (RSI) und der Moving Average Convergence Divergence (MACD) zeigen weiterhin nach unten, was das bärische Momentum bestätigt. Mit dem Index jetzt auf einem Niveau, das seit November 2024 nicht mehr gesehen wurde, könnte ein nachhaltiger Durchbruch unter 106,00 die Tür für eine Bewegung in Richtung 105,50 und darüber hinaus öffnen.
Der Arbeitsmarkt gilt als entscheidender Indikator für die wirtschaftliche Stabilität eines Landes und beeinflusst maßgeblich den Wert einer Währung. Hohe Beschäftigung und geringe Arbeitslosigkeit tragen zu einer starken Binnennachfrage bei und stützen das Wirtschaftswachstum, was wiederum die Landeswährung stärkt. Ein besonders angespannter Arbeitsmarkt – also ein Mangel an Arbeitskräften – kann zudem inflationsfördernd wirken, da steigende Löhne bei knappen Arbeitskräften oft die Folge sind, was die Geldpolitik beeinflusst.
Das Lohnwachstum in einer Volkswirtschaft ist ein entscheidender Indikator für die Geldpolitik. Steigende Löhne bedeuten mehr Konsumausgaben, was in der Regel die Preise antreibt. Im Gegensatz zu volatilen Preistreibern wie Energie gilt das Lohnwachstum als stabiler Inflationsfaktor, da Gehaltserhöhungen schwer zurückgenommen werden können. Zentralbanken achten daher stark auf Lohnwachstumsdaten bei der Festlegung ihrer geldpolitischen Maßnahmen.
Das Gewicht, das Zentralbanken den Arbeitsmarktbedingungen beimessen, variiert je nach ihren Zielen. Einige Institutionen haben explizit erweiterte Mandate, die über die reine Inflationskontrolle hinausgehen und den Arbeitsmarkt betreffen. So verfolgt die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) das doppelte Ziel, sowohl maximale Beschäftigung als auch stabile Preise zu fördern. Im Gegensatz dazu konzentriert sich die Europäische Zentralbank (EZB) ausschließlich darauf, die Inflation im Zaum zu halten. Dennoch spielen die Entwicklungen am Arbeitsmarkt für alle Notenbanken eine zentrale Rolle, da sie ein wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Gesamtlage sind und in enger Verbindung mit der Inflationsentwicklung stehen.