Der US-Dollar-Index (DXY), der den Wert des Greenback gegenüber sechs Hauptwährungen misst, erleidet am Dienstag einen weiteren Rückgang und verstärkt die Verluste vom Montag, indem er die wichtige Unterstützung von 106,00 verliert. Investoren verkauften den US-Dollar, nachdem die USA neue Zölle auf Kanada, Mexiko und China bestätigten, ohne dass in letzter Minute Verlängerungen gewährt wurden. Kanada und China kündigten Gegenmaßnahmen an, was die Marktvolatilität weiter anheizte.
Der US-Dollar-Index setzt seinen Rückgang fort und fällt unter sowohl den 20-Tage- als auch den 100-Tage-Simple Moving Average (SMA), die kurz davor stehen, ein bärisches Crossover nahe 107,00 zu bilden. Dieses Muster könnte auf weiteres Abwärtsmomentum für den US-Dollar hindeuten, da der Relative Strength Index (RSI) und die Moving Average Convergence Divergence (MACD)-Indikatoren zunehmenden Verkaufsdruck bestätigen.
Wenn das bärische Crossover abgeschlossen wird, könnte dies die Tür für weitere Verluste im kurzfristigen Bereich von 105,50-105,00 öffnen. Eine Erholung über 107,00 wäre erforderlich, um den kurzfristigen Ausblick wieder auf neutral zu verschieben.
Obwohl sowohl Zölle als auch Steuern staatliche Einnahmen generieren, die zur Finanzierung öffentlicher Güter und Dienstleistungen verwendet werden, gibt es einige wesentliche Unterschiede. Zölle werden im Voraus bei der Einfuhr am Hafen entrichtet, während Steuern beim Kaufzeitpunkt bezahlt werden. Steuern werden Einzelpersonen und Unternehmen auferlegt, während Zölle von Importeuren gezahlt werden.
Unter Wirtschaftswissenschaftlern gibt es zwei unterschiedliche Sichtweisen auf die Nutzung von Zöllen. Einige argumentieren, dass Zölle notwendig sind, um heimische Industrien zu schützen und Handelsungleichgewichte auszugleichen. Andere sehen Zölle als schädliches Instrument an, da sie langfristig die Preise in die Höhe treiben könnten und durch sogenannte „Auge-um-Auge-Zölle“ einen schädlichen Handelskrieg auslösen könnten.
Im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen im November 2024 hat Donald Trump deutlich gemacht, dass er Zölle einsetzen will, um die US-Wirtschaft und amerikanische Produzenten zu unterstützen. Im Jahr 2024 machten Mexiko, China und Kanada 42 % der gesamten US-Importe aus. Laut dem US Census Bureau war Mexiko in diesem Zeitraum mit Exporten im Wert von 466,6 Milliarden US-Dollar der wichtigste Handelspartner. Daher plant Trump, sich bei der Verhängung von Zöllen auf diese drei Länder zu konzentrieren. Außerdem möchte er die durch Zölle generierten Einnahmen nutzen, um die Einkommensteuer für Privatpersonen zu senken.