Der Kryptomarkt bewegt sich zur Wochenmitte in einer spannenden Phase: Bitcoin stabilisiert sich rund um die 83.500 US-Dollar, nachdem der Kurs mehrfach am Widerstand bei 85.000 Dollar gescheitert ist. Auch Ethereum und Ripple tun sich aktuell schwer. Beide setzen ihren Rückgang fort, nachdem sie an wichtigen technischen Marken abgewiesen wurden. Die Frage, die sich jetzt stellt: Ist das nur eine Atempause – oder der Beginn einer tiefergehenden Korrektur?
Seit Sonntag prallt Bitcoin immer wieder an seiner 200-Tage-Linie ab – sie liegt aktuell bei 85.000 Dollar. Auch der Versuch vom Dienstag, diese Marke zu überwinden, scheiterte. BTC drehte wieder nach unten ab und verlor dabei gut 1,1 %. Am Mittwoch pendelte der Kurs dann um die 83.500 USD – ein Signal dafür, dass der Markt sich neu sortiert.
Klar ist: Sollte es Bitcoin gelingen, diese Hürde nachhaltig zu nehmen und oberhalb von 85.000 Dollar zu schließen, wäre der Weg nach oben frei – zunächst in Richtung der nächsten runden Marke bei 90.000, danach wäre auch ein Test des bisherigen Jahreshochs bei 95.000 USD denkbar.
Noch zeigt sich der Markt aber zurückhaltend. Der Relative-Stärke-Index (RSI) auf Tagesbasis bewegt sich um die neutrale 50 – ein klassisches Zeichen für Unsicherheit. Erst wenn der RSI spürbar anzieht, wäre auch die technische Grundlage für neue Dynamik gegeben.
Umgekehrt gilt: Sollte Bitcoin weiter nachgeben, rückt die nächste wichtige Unterstützung bei rund 78.258 USD ins Blickfeld. Diese Zone hat sich in der Vergangenheit bereits mehrfach als stabile Basis erwiesen – wäre aber dennoch ein Rückschritt im aktuellen Aufwärtstrend.
Auch Ethereum zeigt derzeit ein eher schwaches Bild. Zwar konnte sich der Kurs vergangene Woche von seinem Tief bei 1.449 USD leicht erholen, doch schon bei rund 1.700 war wieder Schluss. Am Montag kam die nächste Abweisung, am Dienstag folgte ein Rücksetzer um gut 2 %. Inzwischen notiert ETH bei rund 1.590 USD – der Erholungsversuch ist damit erst einmal gescheitert.
Sollte sich der Abwärtstrend fortsetzen, wäre ein erneuter Test der Unterstützung bei 1.449 Dollar das naheliegende Szenario. Und sollte auch diese Marke nicht halten, wäre ein Rückfall bis zur nächsten psychologisch wichtigen Schwelle bei 1.300 USD denkbar.
Der RSI spricht ebenfalls eine klare Sprache: Mit einem Wert um 40 liegt er deutlich unterhalb der neutralen 50er-Marke – ein Indiz dafür, dass das bearishe Momentum momentan überwiegt.
Aber: Gelingt es Ethereum, sich wieder aufzurappeln und die 1.700 USD per Tagesschluss zu überbieten, könnte das den Weg freimachen für einen Anstieg bis zur nächsten Zielzone bei 1.861 USD. Dafür braucht es allerdings einen deutlichen Impuls – der derzeit fehlt.
Ripple hatte zuletzt einen überraschenden Schub gezeigt: Der Kurs kletterte vergangene Woche über die 200-Tage-EMA bei 1,95 USD und legte bis Samstag rund 11 % zu. Doch die Euphorie hielt nicht lange. Bereits am Sonntag scheiterte XRP an der Marke von 2,23 USD – und verlor anschließend rund 3,5 %. Aktuell bewegt sich der Kurs bei etwa 2,08 USD.
Die Gefahr: Sollte XRP nun auch die 200-Tage-Linie wieder nach unten durchbrechen, wäre ein Rücksetzer bis zur nächsten Unterstützung bei 1,77 USD denkbar. Und der RSI? Auch der zeigt aktuell unter 50 – sprich: die Dynamik liegt bei den Verkäufern.
Dennoch: Schafft es Ripple, den Bereich um 2,23 USD zurückzuerobern und sich darüber zu etablieren, ist ein Anlauf auf das Hoch vom 24. März bei 2,50 USD möglich. Noch fehlt dafür aber das Momentum – zumindest kurzfristig.
Der Markt zeigt sich aktuell abwartend – doch die nächsten Bewegungen könnten deutlich ausfallen. Bitcoin steht an einer entscheidenden Schwelle. Ethereum und XRP wirken angeschlagen, könnten aber bei einer allgemeinen Trendwende schnell wieder aufholen.
Fakt ist: Die aktuelle Seitwärtsphase ist trügerisch ruhig. Sollte es bald klare Signale geben – sei es durch die Fed, geopolitische Entwicklungen oder politische Statements aus dem Weißen Haus unter Präsident Trump –, dürfte das auch am Kryptomarkt nicht folgenlos bleiben. Wer jetzt genau hinsieht, hat die Chance, frühzeitig auf den nächsten Impuls zu reagieren – in beide Richtungen.