Am Donnerstag zeigt sich Cardano (ADA) relativ stabil bei rund 0,62 US-Dollar. Die leichte Erholung folgt auf eine deutlichere Aufwärtsbewegung am Vortag. Ausgelöst wurde diese durch eine außenpolitische Entscheidung aus den USA: Donald Trump kündigte eine 90-tägige Aussetzung der angekündigten Strafzölle an – mit Ausnahme von China und einigen Ländern, die zuvor selbst Gegenmaßnahmen beschlossen hatten. Besonders für China wird die Lage ernster: Sämtliche Exporte des Landes in die USA sollen mit einem Zoll von 125 % belegt werden, nachdem Peking seinerseits mit Zöllen von 84 % reagiert hatte.
Charles Hoskinson, Gründer der Cardano-Blockchain, sieht in diesen geopolitischen Entwicklungen aber auch Chancen für die Krypto-Märkte. In einem Interview mit CNBC prognostizierte er, dass Bitcoin bis Ende dieses oder spätestens Anfang nächsten Jahres auf 250.000 US-Dollar steigen könnte.
Die Grundlage für diese Einschätzung liegt für ihn im erwarteten Abflauen des Handelsstreits: „Die Märkte werden sich an die neue Lage gewöhnen, die Fed wird die Zinsen senken, es wird wieder billigeres Geld geben – und das Kapital wird dann verstärkt in Krypto fließen“, so Hoskinson.
Zum Zeitpunkt des Interviews lag der Bitcoin-Kurs bei rund 81.600 US-Dollar. Das war etwas niedriger als das Tageshoch vom Mittwoch, das bei 83.588 US-Dollar lag. Die kleine Korrektur dürfte mit Gewinnmitnahmen und einem insgesamt zurückhaltenden makroökonomischen Umfeld zusammenhängen.
Hoskinson bleibt dennoch optimistisch. Er verweist auf die zunehmende Zahl von Menschen, die digitale Assets besitzen, und betont, dass Kryptowährungen als globales Finanzinstrument immer wichtiger werden – vor allem angesichts der zunehmenden Komplexität internationaler Geschäftsbeziehungen.
Kurzfristig sieht er jedoch eine mögliche Seitwärtsbewegung: „Der Markt könnte sich in den nächsten drei bis fünf Monaten eher zurückhaltend zeigen, bevor im August oder September wieder mehr Dynamik durch spekulatives Kapital entsteht.“
Cardano selbst konnte Anfang der Woche eine wichtige Unterstützung bei 0,50 US-Dollar verteidigen. Diese Marke liegt direkt an der unteren Begrenzung eines abwärtsgerichteten Kanals. Als sich am Mittwoch die Meldung zur Zollpause verbreitete, folgte eine deutliche Erholung. Trader griffen zu und verschafften ADA neuen Schwung. Die Marktkapitalisierung liegt aktuell bei rund 22,5 Milliarden US-Dollar, womit Cardano weiterhin zu den zehn größten Kryptowährungen zählt.
Am späten Mittwoch erreichte ADA in der US-Handelssession ein Tageshoch bei 0,6464 US-Dollar. In der asiatischen Session am Donnerstag versuchten die Bullen, das Momentum zu halten, konnten den Kurs aber nicht wesentlich weiter nach oben treiben.
Ein Blick auf den RSI (Relative Strength Index) im Tageschart zeigt, dass der Verkaufsdruck nachgelassen hat. Der Wert liegt derzeit bei 43,65 – knapp unterhalb der neutralen Zone. Sollte der RSI über 50 steigen, wäre das ein Zeichen für anziehende Nachfrage, was wiederum den Weg frei machen könnte in Richtung 0,75 US-Dollar – der Mitte des Kanals, die aktuell als Widerstand fungiert.
Ein nachhaltiger Ausbruch bis zur psychologisch wichtigen Marke von 1,00 US-Dollar wäre aber wohl erst dann realistisch, wenn sowohl Kurs als auch Handelsvolumen spürbar anziehen. Die 1-Dollar-Marke liegt zudem genau an der oberen Begrenzung des aktuellen Trendkanals.
Trotz der jüngsten Erholung notiert ADA weiterhin unter drei wichtigen gleitenden Durchschnitten: Der 50-Tage-EMA liegt aktuell bei 0,7139 US-Dollar, der 100-Tage-EMA bei 0,7532 US-Dollar und der 200-Tage-EMA bei 0,7230 US-Dollar. Diese Zonen fungieren vorerst als technische Widerstände.
Solange Cardano diese Marken nicht wieder in Unterstützungsbereiche umwandeln kann, bleibt die Aufwärtsdynamik begrenzt. Sollte ADA erneut unter Druck geraten, wäre der Bereich um 0,50 US-Dollar erneut entscheidend. Fällt auch dieser, rückt die ehemalige Widerstandsmarke bei 0,40 US-Dollar als nächste mögliche Unterstützung in den Blick.