Während Bitcoin am Freitag eine starke Rally von 5 % hinlegte, zeigt sich auch bei Altcoins eine vorsichtige Erholung. Doch nicht alle Nachrichten sind positiv: Die US-Börsenaufsicht SEC hat ihre Entscheidung über Spot-ETFs für Altcoins erneut verschoben. Das sorgt für Unsicherheit unter Anlegern, obwohl das Interesse an solchen Finanzprodukten weiter wächst.
Analysten von K33 Research sehen die Verzögerungen nicht unbedingt als negatives Signal. Im Gegenteil: Dass große Vermögensverwalter immer mehr Anträge für Altcoin-ETFs einreichen, zeigt, dass institutionelle Investoren verstärkt nach Alternativen zu Bitcoin suchen. Das Interesse ist da – die Frage ist nur, wann die SEC grünes Licht gibt.
In ihrem aktuellen Bericht „This Week in Crypto“ vom 14. März gehen die K33-Analysten darauf ein, dass die SEC mehrere ETF-Anträge für Altcoins wie Litecoin, XRP und Solana erneut auf Eis gelegt hat. Doch sie betonen auch, dass das nicht gleichbedeutend mit einer Absage ist.
Laut dem Bericht sind die Verzögerungen für die betroffenen Vermögensverwalter zwar ärgerlich, haben aber keinen direkten Einfluss auf die Chancen einer späteren Zulassung. Die Nachfrage nach Altcoin-ETFs bleibt hoch, und viele große Investoren, die hinter den Anträgen stehen, dürften weiterhin an dem Produkt interessiert sein.
Hinter den Verzögerungen steckt mehr als nur Bürokratie. Die SEC wartet derzeit auf die offizielle Bestätigung eines neuen Vorsitzenden durch die Trump-Regierung. Der Kandidat Paul Atkins gilt als erfahrener Finanzexperte mit einer eher krypto-freundlichen Haltung. Bevor er offiziell ernannt wird, muss er jedoch eine Anhörung im US-Senat durchlaufen. Bis das geklärt ist, könnte sich die Zurückhaltung der SEC weiter hinziehen.
Dass Altcoins längst im Fokus großer Investoren stehen, zeigt sich an einer neuen Entwicklung: Der Finanzriese Franklin Templeton, der über 1,5 Billionen US-Dollar an Vermögenswerten verwaltet, hat diese Woche Anträge für Spot-ETFs auf XRP und Solana eingereicht.
Damit reiht sich das Unternehmen in eine lange Liste ein: Insgesamt warten derzeit 60 ETF-Anträge auf eine Entscheidung der SEC. Es gibt also keinen Mangel an Interesse – nur an regulatorischer Klarheit.
Trotz der Unsicherheit bleiben einige Experten entspannt. James Seyffart, Senior ETF-Analyst bei Bloomberg, sprach kürzlich mit Tony Edwards im „Thinking Crypto“-Podcast über die Verzögerungen und sieht keinen Grund für übermäßige Besorgnis.
„War großartig, sich mit Tony über alle Altcoin-ETF-Anträge auszutauschen“, schrieb Seyffart am 13. März auf X.
Seine Einschätzung: Die SEC lässt sich Zeit, aber das bedeutet nicht, dass Altcoin-ETFs grundsätzlich vom Tisch sind. Vielmehr gehört das lange Prüfverfahren zur Standardvorgehensweise der Behörde – vor allem bei so neuen und umstrittenen Anlageprodukten.
Auch wenn die SEC den Prozess hinauszögert, zeigen die jüngsten Anträge von Franklin Templeton und anderen großen Investmenthäusern, dass der Markt für Altcoin-ETFs real und wachsend ist. Die entscheidende Frage ist nicht, ob diese Produkte kommen, sondern wann.
Sollte die neue SEC-Führung tatsächlich offener für Krypto sein, könnten 2025 die ersten Spot-ETFs für Altcoins genehmigt werden. Bis dahin heißt es für Anleger: Den Markt genau im Blick behalten – und Geduld mitbringen.