Die Bitcoin-Welt blickt erneut auf Mt. Gox. Die ehemalige Krypto-Börse hat innerhalb einer Woche zum zweiten Mal eine riesige Summe Bitcoin bewegt: 11.833 BTC im Wert von etwa 930 Millionen US-Dollar wechselten die Wallet. Das Timing ist kein Zufall – der Countdown für die Rückzahlungen an die Gläubiger läuft.
Die insolvente Plattform arbeitet auf die Frist bis zum 31. Oktober 2025 hin, um Gläubiger zu entschädigen. Laut Lookonchain, das sich auf Arkham Intelligence beruft, wurden die Bitcoin wie folgt verteilt:
Erst am 6. März gab es eine ähnliche Bewegung: Damals verschob Mt. Gox 12.000 BTC im Wert von über einer Milliarde US-Dollar. Ein kleinerer Teil davon – 15 Millionen US-Dollar – ging direkt an BitGo, einen Verwahrer für die Rückzahlungsmittel der Gläubiger.
Die aktuellen Transfers bestätigen, dass sich die Auszahlungsvorbereitungen beschleunigen. Viele, die seit Jahren auf ihr verlorenes Geld warten, könnten ihrem Ziel nun tatsächlich näherkommen.
Die Märkte haben auf den jüngsten Transfer sofort reagiert: Der Bitcoin-Kurs fiel innerhalb von 30 Minuten um 2,4 % auf 76.784 US-Dollar – das niedrigste Niveau seit November 2024. Damals hatte die US-Wahl für eine Rally gesorgt.
Zwar erholte sich der Preis schnell auf 79.275 US-Dollar, doch einige Investoren bleiben vorsichtig. Arthur Hayes, CIO von Maelstrom, riet in einem Beitrag auf X (ehemals Twitter) zur Geduld. Er hält es für möglich, dass Bitcoin erst auf 70.000 US-Dollar fällt, bevor ein erneuter Anstieg einsetzt.
Mit jeder neuen Transaktion schrumpft der Bestand der einst mächtigen Börse. Laut Spot On Chain hält Mt. Gox aktuell nur noch 24.411 BTC, was einem Gegenwert von 1,94 Milliarden US-Dollar entspricht. Zum Vergleich: Im Juni 2024 waren es noch 9,2 Milliarden US-Dollar.
Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, warum das Thema so brisant ist:
Die große Frage bleibt: Was bedeutet das für den Bitcoin-Kurs?
Jedes Mal, wenn größere Mengen Bitcoin bewegt werden, wächst die Unsicherheit. Viele fürchten, dass weitere Verkäufe zu hoher Volatilität führen könnten. Doch es gibt auch eine andere Perspektive:
Analysten gehen davon aus, dass die langfristige Nachfrage nach Bitcoin stabil bleibt – vor allem, weil institutionelle Investoren immer stärker im Markt vertreten sind. Sie könnten einen Großteil des zusätzlichen Angebots aufnehmen und so eine größere Kurskorrektur verhindern.
Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich der Markt anpasst. Werden die Bitcoin-Transaktionen von Mt. Gox für einen weiteren Einbruch sorgen? Oder ist der Markt mittlerweile robust genug, um die Schwankungen aufzufangen?