Ripple's XRP konnte am Mittwoch um 2 % zulegen – ein Signal, das bei vielen Anlegern für Aufhorchen sorgt. Hintergrund des Kursanstiegs ist das Dinner zwischen Ripple-CEO Brad Garlinghouse und dem zukünftigen US-Präsidenten Donald Trump. Inmitten der Debatte um regulatorische Unsicherheiten und den langwierigen Rechtsstreit mit der SEC lässt dieses Treffen viel Raum für Spekulationen. Sollten die aktuellen positiven Marktstimmungen anhalten, könnte XRP bald den Ausbruch über die entscheidende obere Begrenzungslinie eines bullishen Pennant-Patterns schaffen und für eine Überraschung sorgen.
Nach dem Kursrutsch am Dienstag konnte XRP wieder Boden gutmachen, während andere Kryptowährungen deutlich hinterherhinken. Über 670 Millionen US-Dollar an XRP-Beständen wurden verkauft, überwiegend von kurzfristigen Anlegern mit Beständen unter einem Jahr. Diese Transaktionen verdeutlichen einmal mehr, wie stark kurzfristige Halter auf Volatilität reagieren.
XRP schaffte im Vergleich zu anderen Krypto-Größen eine schnelle Erholung – getragen von der Hoffnung auf einen positiven Ausgang im Streit mit der SEC. Das Dinner zwischen Garlinghouse und Trump sowie Ripple-Chefjurist Stuart Alderoty heizte die Gerüchteküche an. Viele Experten sehen in der sich anbahnenden Trump-Regierung eine Chance auf einen möglichen Neuanfang mit der SEC.
Die Einschätzung vieler Analysten: Ein künftiger Präsident Trump könnte eine gütliche Einigung mit Ripple ermöglichen und den Rechtsstreit beenden. Der Tweet von Brad Garlinghouse unterstreicht diese optimistische Haltung:
"Fantastisches Dinner gestern Abend mit @realDonaldTrump und @s_alderoty. Ein starker Start ins Jahr 2025!"
Ein weiterer Faktor könnte den Weg freimachen: Der Rücktritt von SEC-Vorsitzendem Gary Gensler, der für den 20. Januar 2025 erwartet wird. Sein Nachfolger Paul Atkins gilt als regulatorisch zurückhaltender und könnte das Berufungsverfahren gegen das Urteil von Richterin Analisa Torres einstellen.
Zur Erinnerung: Das Urteil betraf sowohl institutionelle Verkäufe von XRP als auch private Transaktionen der Ripple-Manager Brad Garlinghouse und Chris Larsen. Ein Rückzug der Klage könnte den Markt erheblich beruhigen und XRP langfristig beflügeln.
Ripple hat zusätzlich mit positiven Nachrichten aus dem Unternehmensbereich auf sich aufmerksam gemacht. Ripple-Präsidentin Monica Long sprach in einem Interview mit Bloomberg Crypto über den Plan, 2025 neue Kryptowährungs-ETFs auf den Markt zu bringen. Laut Long sei ein Spot-ETF für XRP „wohl der nächste in der Pipeline nach Bitcoin und Ethereum“. Diese Ankündigung könnte XRP weiter unterstützen, da der ETF-Markt enorme Wachstumschancen bietet.
Die technische Analyse zeigt: XRP wurde in den letzten 24 Stunden Futures im Wert von 15,28 Millionen US-Dollar liquidiert – darunter 10,18 Millionen US-Dollar an Long-Positionen und 5,10 Millionen US-Dollar an Shorts. Der XRP-Kurs kämpft weiterhin mit der oberen Begrenzung des bullishen Pennant-Patterns und wurde bereits mehrfach an dieser Linie zurückgewiesen.
Eine bedeutende Unterstützung besteht entlang der 200-Tage- und 50-Tage-SMA-Linien. Sollte XRP diese Unterstützungen halten und einen Ausbruch mit starkem Volumen über die obere Begrenzung schaffen, könnte ein neues Allzeithoch in Sichtweite rücken. Kritisch bleibt der Widerstand bei 2,90 US-Dollar – dem Hoch aus dem Jahr 2024. Ein erfolgreicher Durchbruch an dieser Marke könnte den bullishen Kursverlauf erheblich verstärken.
Scheitert der Ausbruch, droht eine Korrektur. Ein Fall unter die untere Begrenzung des Pennants sowie unter die psychologisch wichtige 2,00-US-Dollar-Marke könnte den Kurs bis auf 1,70 US-Dollar drücken. Dieser Kursverlauf ergibt sich aus der Höhe des „Rounding-Top-Musters“ und deren Projektion nach unten.
Auch technische Indikatoren wie der Relative Strength Index (RSI) und der Stochastic Oscillator (Stoch) sind aktuell in neutralen Zonen. Ein nachhaltiger Anstieg über die neutralen Schwellen könnte das bullish Szenario stützen. Doch ein Tagesschlusskurs unter 1,70 US-Dollar würde das Aufwärtsszenario endgültig negieren.
Ripple's XRP steht an einem entscheidenden Punkt. Das Dinner mit Donald Trump sendet ein starkes Signal, das Anleger als Vorboten für ein mögliches Ende des SEC-Rechtsstreits deuten. Gleichzeitig bleibt das Risiko einer Korrektur bestehen, falls der entscheidende Ausbruch nicht gelingt. Die nächsten Wochen dürften zeigen, ob XRP neue Höhen erreicht oder durch wichtige Unterstützungszonen nach unten rutscht. Für Anleger bleibt das Chartbild daher spannend – die Chancen sind groß, aber die Risiken dürfen nicht unterschätzt werden.
Ripple ist ein Zahlungsunternehmen, das auf grenzüberschreitende Transaktionen spezialisiert ist und dabei die Blockchain-Technologie nutzt. Das Netzwerk RippleNet verwendet den XRP-Token zur Abwicklung von Zahlungen.
XRP ist der native Token der dezentralen Blockchain XRPLedger. Ripple Labs nutzt diesen Token, um Transaktionen auf dem XRPLedger zu ermöglichen, und erleichtert es Finanzinstituten, weltweit grenzüberschreitende Zahlungen effizient abzuwickeln. XRP bietet sofortige, vertrauenslose Transaktionen und spart so erhebliche Kosten.
Das XRPLedger, eine auf der Blockchain-Technologie basierende dezentrale Plattform, nutzt XRP für Transaktionen. Im Unterschied zu anderen Blockchain-Netzwerken verfügt das XRPLedger über ein integriertes Anti-Spam-Protokoll, das zugleich Schutz vor Distributed-Denial-of-Service-Attacken (DDOS) bietet. Es wird von einem globalen Peer-to-Peer-Netzwerk betrieben, das als XRP-Ledger-Community bekannt ist.
XRP nutzt den sogenannten Interledger-Standard, ein Blockchain-Protokoll, das die Abwicklung von Zahlungen über verschiedene Netzwerke hinweg erleichtert. XRP ermöglicht es, die Ledger mehrerer Banken miteinander zu verbinden, wodurch die Notwendigkeit von Zwischenhändlern entfällt und eine zentrale Steuerung überflüssig wird. XRP selbst fungiert als nativer Token der XRPLedger-Blockchain, die von Jed McCaleb, Arthur Britto und David Schwartz entwickelt wurde.