Am Donnerstag hat der Bitcoin-Kurs die Marke von 97.750 US-Dollar durchbrochen und seit der jüngsten 200-Millionen-Dollar-Bitcoin-Kaufwelle von MicroStrategy am 29. Dezember rund 7 % zugelegt. Doch während der Kurs steigt, zeigt ein Blick auf die On-Chain-Daten, dass die Nutzeraktivität im Bitcoin-Netzwerk nach wie vor 30 % unter dem Höchststand des Vormonats liegt. Warum das ein Zeichen für weiteres Aufwärtspotenzial sein könnte und was Anleger jetzt wissen sollten.
Der Dezember 2024 war eine harte Zeit für Krypto-Investoren. Nach einer restriktiven Ankündigung der US-Notenbank am 17. Dezember, dass die geplanten Zinssenkungen im ersten Quartal 2025 geringer ausfallen könnten, rutschte der Bitcoin-Kurs um 15 % ab – von seinem Allzeithoch bei 108.850 US-Dollar auf 91.500 US-Dollar.
Doch die Stimmung änderte sich schlagartig: Am Montag kaufte MicroStrategy erneut Bitcoin im Wert von 209 Millionen US-Dollar – und gab dem Markt damit einen deutlichen Schub. Seit dieser Meldung hat sich der Kurs um fast 7 % erholt und erreichte am Donnerstag 97.800 US-Dollar.
Während der Bitcoin-Kurs im Dezember fiel, erlebte auch die Aktie von MicroStrategy (MSTR) einen Rückgang von mehr als 30 %. Doch CEO Michael Saylor bleibt seiner Strategie treu und bekräftigte das ehrgeizige Ziel des Unternehmens: In den kommenden drei Jahren will MicroStrategy Bitcoin im Wert von insgesamt 42 Milliarden US-Dollar erwerben.
Dieser Kurs scheint auch Anlegern wieder Vertrauen zu geben. Obwohl die großen US-Börsen während der Feiertage geschlossen waren, verzeichneten Krypto-Aktien wie MicroStrategy (MSTR), Coinbase (COIN) und TerraWULF (WULF) Kursgewinne von über 3 %, die den positiven Trend von Bitcoin widerspiegeln.
Solche nachbörslichen Kursgewinne sind aus zwei Gründen bemerkenswert:
Trotz des 7%igen Kursanstiegs in den letzten drei Tagen bleibt die Aktivität auf der Bitcoin-Blockchain überschaubar. Laut Daten von IntoTheBlock haben am Mittwoch nur 676.000 Wallets Transaktionen durchgeführt – ein Rückgang von 30 % im Vergleich zu den 976.490 aktiven Adressen am 16. Dezember. Damit liegt die Zahl der Transaktionen auf dem niedrigsten Stand seit 53 Tagen.
Warum ist das wichtig? Wenn der Bitcoin-Kurs steigt, während die Anzahl der Transaktionen sinkt, ist das oft ein Hinweis darauf, dass nicht der breite Markt, sondern große langfristige Investoren und spekulative „Whales“ den Kurs treiben. Das kann zu einem kurzfristigen Preisschub führen – birgt aber auch das Risiko eines schnellen Abverkaufs, falls diese Investoren Kasse machen.
Aktuell liegt der Bitcoin-Kurs über dem volumengewichteten Durchschnittspreis (VWAP) bei 96.494 US-Dollar – ein starkes Zeichen für bullischen Druck. Auch der Volume Delta Indicator zeigt den höchsten Kaufdruck seit dem 15. Dezember, was auf eine rege Nachfrage hindeutet.
Kurzfristig bleibt der Bitcoin-Kurs klar im Aufwärtstrend. Technische Indikatoren wie der VWAP und das gestiegene Kaufvolumen sprechen für anhaltende Kursgewinne. Sollte der Markt nach der Weihnachtspause von privaten Anlegern gestützt werden, könnte die 100.000-Dollar-Marke schon bald erreicht werden.
Doch Vorsicht ist geboten: Ein abrupter Abverkauf durch Whales könnte den Kurs schnell wieder in Richtung 95.000 US-Dollar drücken. Anleger sollten daher die Unterstützungsmarken bei 96.494 und 89.909 US-Dollar genau im Blick behalten.
Fazit: Der Weg nach oben scheint geebnet, aber auch das Risiko für kurzfristige Rücksetzer bleibt bestehen. Wer jetzt einsteigt, sollte flexibel bleiben – das Erreichen der 100.000 US-Dollar könnte näher sein, als viele denken.