David Schwartz, der Chief Technology Officer von Ripple, sieht die aktuelle Preisvolatilität bei RLUSD gelassen. In einem Beitrag auf X erklärte er, dass große spekulative Orders kurzfristige Preissprünge verursachen, obwohl RLUSD fest im Verhältnis 1:1 an den US-Dollar gekoppelt ist.
Ein solcher Ausreißer war kürzlich im vorbörslichen Handel zu beobachten, als für 1 RLUSD plötzlich 511 XRP geboten wurden – das entsprach einem Gegenwert von 1.244 US-Dollar. Für Schwartz ein klarer Fall von spekulativer Übertreibung. Seiner Meinung nach werde sich das Problem von selbst lösen, sobald sich das Angebot normalisiert:
"Wird sich sehr bald wieder nahe an 1 US-Dollar einpendeln, sobald das Angebot stabil ist. Wenn nicht, stimmt etwas Grundlegendes nicht."
Ein klarer Hinweis für Investoren, nicht in Panik zu verfallen und sich nicht von der Angst, etwas zu verpassen (FOMO), treiben zu lassen.
RLUSD wird künftig eine zentrale Rolle in Ripples grenzüberschreitendem Zahlungsnetzwerk spielen – neben der hauseigenen Kryptowährung XRP. Am 11. Dezember gab Ripple-CEO Brad Garlinghouse bekannt, dass die New York Department of Financial Services (NY DFS) RLUSD offiziell genehmigt hat.
Geplant ist, RLUSD als Liquiditätsinstrument für institutionelle Großtransaktionen einzusetzen. Die Kombination mit XRP soll sicherstellen, dass genügend Liquidität vorhanden ist, um große Transfers reibungslos abzuwickeln.
Ripple-Präsidentin Monica Long betonte, dass RLUSD nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung zu XRP gedacht sei: „Es ist komplementär und wertschöpfend.“ Die Integration in RippleNet wird zudem das Risiko einer möglichen Entkopplung vom US-Dollar verringern und Transaktionen effizienter machen.
Marktbeobachter sehen in RLUSD einen strategischen Schritt, um Ripples Zahlungsökosystem zu stärken und eine Brücke zwischen traditionellem Finanzwesen und der aufstrebenden Kryptotechnologie zu schlagen.
Zeitgleich mit der Einführung von RLUSD sieht sich Garlinghouse mit politischen Vorwürfen konfrontiert. Ihm wird nachgesagt, ein geheimes Treffen mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump gehabt zu haben, in dem er angeblich XRP und digitale Zentralbankwährungen (CBDCs) beworben haben soll.
Garlinghouse selbst ließ das Gerücht unkommentiert, lobte jedoch Trumps positive Haltung gegenüber Kryptowährungen. Angeblich habe Trump sogar zugesichert, den derzeitigen SEC-Vorsitzenden Gary Gensler zu entlassen, dessen harte Regulierungspolitik in der Krypto-Branche umstritten ist.
Garlinghouse sieht darin einen möglichen Wendepunkt für die US-Kryptoindustrie: „Genslers Politik hat die Krypto-Innovation in den USA massiv behindert.“ Er setzt auf eine lockerere Regulierung, die die Branche wieder auf Wachstumskurs bringen könnte.
Nach Trumps Wahlsieg verzeichnete der Kryptomarkt bereits erste Kursgewinne, und Marktbeobachter spekulieren auf mögliche industrie-freundliche Reformen in naher Zukunft.