Spekulationen um eine mögliche Trendwende am Kryptomarkt haben am Mittwoch zunächst zu einem kurzen Aufschwung geführt. Doch inzwischen überwiegen wieder die negativen Vorzeichen. Viele der großen Kryptowährungen befinden sich erneut in der Verlustzone. Besonders im Fokus steht die Entscheidung des US-Konkursgerichts für den Distrikt Delaware, das den Reorganisationsplan der insolventen Kryptobörse FTX genehmigte. Dieser sieht vor, dass Gläubiger mit Rückzahlungen zwischen 14,7 und 16,5 Milliarden US-Dollar rechnen können.
Nach einer kurzen Erholung auf 64.500 US-Dollar am Vortag fiel der Bitcoin-Kurs im Handelsverlauf wieder deutlich zurück. Zuletzt wurde er mit 62.200 US-Dollar gehandelt – ein Minus von 4 Prozent. Die wichtige Marke bei 62.000 US-Dollar geriet dabei ins Visier der Verkäufer. Marktbeobachter spekulieren, ob auch die psychologisch bedeutende Schwelle von 60.000 US-Dollar getestet wird.
Der jüngste Rückgang führte zu umfangreichen Liquidationen im Bitcoin-Derivatehandel. Insgesamt wurden Positionen im Wert von über 60 Millionen US-Dollar aufgelöst, davon knapp 40 Millionen US-Dollar auf der Long-Seite, was angesichts der Abwärtsbewegung nicht überrascht.
Auch bei den Altcoins zeigt sich ein ähnliches Bild. Ethereum (ETH), Binance Coin (BNB), Ripple (XRP) und Bitcoin Cash (BCH) verzeichneten Kursverluste zwischen 1 und 2 Prozent. Im Vergleich dazu traf es Meme-Coins deutlich härter. Sie gaben nahezu sämtliche Gewinne ab, die sie am Vortag erzielen konnten.
Die Marktkorrektur hat die Stimmung unter den Anlegern spürbar belastet. Die zunehmenden Abverkäufe führten zu einem Anstieg der Liquidationen im gesamten Derivatebereich, die zuletzt auf 230 Millionen US-Dollar kletterten. Analysten sehen darin ein Zeichen für die weiterhin bestehende Unsicherheit und die hohe Nervosität der Marktteilnehmer.
Ein Lichtblick könnten die Neuigkeiten um die insolvente Kryptobörse FTX sein. Laut dem genehmigten Reorganisationsplan sollen die Gläubiger Rückzahlungen in Höhe von bis zu 16,5 Milliarden US-Dollar erhalten. Doch bleibt abzuwarten, ob diese Perspektive ausreicht, um den angeschlagenen Markt zu stabilisieren.
Insgesamt bleibt die Lage am Kryptomarkt angespannt. Ob sich die Märkte nachhaltig erholen können oder ob die nächste Abwärtsbewegung bevorsteht, wird sich in den kommenden Tagen zeigen.