Der Goldpreis (XAU/USD) schießt zu Beginn der Handelswoche nach oben und schwebt zum Zeitpunkt der Erstellung am Montag bei etwa 3.120 $. Diese Bewegung erfolgt als letzter Flug in Sicherheit, nachdem der Präsident der Vereinigten Staaten (US), Donald Trump, bestätigt hat, dass die reziproken Zölle am Dienstag für alle Länder gelten werden. Es scheint, dass alle Hoffnungen auf eine letzte Entspannung oder Rücknahme vor der Frist am Mittwoch vom Tisch sind.
In der Zwischenzeit haben Analysten mehrerer großer Banken ihre Preisziele für das Edelmetall angehoben, wobei die Goldman Sachs Group Inc. ihre Prognose auf 3.300 $ bis Ende des Jahres erhöht hat. Die Bank verwies auf eine höhere als erwartete Nachfrage der Zentralbanken und starke Zuflüsse in goldgedeckte börsengehandelte Fonds (ETFs). In der Zwischenzeit sind die US-Renditen am Montag deutlich gesunken und flirtieren mit einem Bruch unter das März-Tief von 4,172 %.
Bisher wurden die meisten der in den letzten Wochen abgegebenen Analystenprognosen bereits erreicht, sodass die Analysten nun höhere Niveaus für die Zukunft herausgeben müssen. Händler und Marktteilnehmer sollten jedoch nicht vergessen, dass dies kein gerader Weg nach oben sein wird und Gewinnmitnahmen auf dem Weg stattfinden werden.
Auf der Oberseite wurden der tägliche R1-Widerstand bei 3.096 $ und der R2-Widerstand bei 3.108 $ bereits in der steilen Rallye am Montag durchbrochen. Von hier aus kommen die großen psychologischen Zahlen ins Spiel, mit 3.130 $ und 3.150 $ als nächsten Aufwärtszielen.
Auf der Unterseite sollten die R1- und R2-Widerstände nun den Goldpreis stützen, gefolgt vom täglichen Pivot-Punkt bei 3.075 $. Weiter unten liegt die S1-Unterstützung bei 3.063 $, was ziemlich weit entfernt ist, aber getestet werden könnte, wenn eine Schlagzeile erscheint, die die frühere Bewegung zurücknimmt.
XAU/USD: Tageschart
Gold hat in der Geschichte der Menschheit stets eine zentrale Rolle gespielt – als universelles Tauschmittel und sicherer Wertspeicher. Heute wird das Edelmetall vor allem als „sicherer Hafen“ in Krisenzeiten geschätzt. Gold dient nicht nur als Schmuck oder Anlageobjekt, sondern wird auch als Absicherung gegen Inflation und Währungsabwertungen betrachtet. Sein Wert ist unabhängig von staatlichen Institutionen oder einzelnen Währungen, was es in unsicheren Zeiten besonders attraktiv macht.
Zentralbanken zählen zu den größten Goldkäufern weltweit. Um ihre Währungen in Krisenzeiten zu stützen, kaufen sie Gold, um die wirtschaftliche Stabilität und das Vertrauen in ihre Währungen zu stärken. 2022 kauften Zentralbanken laut World Gold Council 1.136 Tonnen Gold im Wert von rund 70 Milliarden US-Dollar – ein Rekordwert. Besonders schnell wachsende Schwellenländer wie China, Indien und die Türkei erhöhen ihre Goldreserven in hohem Tempo.
Gold steht traditionell in einer inversen Beziehung zum US-Dollar und zu US-Staatsanleihen – beide gelten als bedeutende Reservewährungen und sichere Häfen für Anleger. Wenn der Dollar abwertet, steigt der Goldpreis häufig, was Investoren und Zentralbanken in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit dazu veranlasst, ihre Portfolios zu diversifizieren. Ebenso ist Gold gegenläufig zu risikobehafteten Vermögenswerten. Während ein Aufschwung an den Aktienmärkten den Goldpreis oft drückt, profitieren Goldinvestoren in Zeiten von Börsenturbulenzen.
Der Goldpreis unterliegt einer Vielzahl von Einflussfaktoren. Geopolitische Spannungen oder die Sorge vor einer tiefen Rezession können den Preis des Edelmetalls schnell in die Höhe treiben, da Gold als sicherer Hafen gilt. Ohne eigene Rendite steigt der Wert des Metalls häufig in Phasen niedriger Zinsen, während hohe Zinskosten den Preis drücken. Die Entwicklung des Goldpreises ist jedoch stark vom US-Dollar abhängig, da das Edelmetall in Dollar (XAU/USD) gehandelt wird. Ein starker Dollar übt in der Regel Druck auf den Goldpreis aus, während ein schwächerer Dollar zu einer Verteuerung führen kann.