Die von US-Präsident Trump Anfang März gewährte Verschiebung der US-Importzölle auf bestimmte Waren aus Kanada und Mexiko endet am kommenden Mittwoch, wie der Rohstoffanalyst der Commerzbank, Carsten Fritsch, feststellt.
„Wenn es keine weitere Verschiebung gibt, müssen US-Raffinerien einen Zoll von 10 % auf Rohölimporte aus Kanada und 25 % auf Rohölimporte aus Mexiko zahlen. Der Markt geht offenbar davon aus, dass dieser Zoll doch nicht eingeführt wird. Nur so ist zu erklären, dass der Preisnachlass für die kanadische Ölsorte WCS gegenüber WTI auf 12 Dollar pro Barrel geschrumpft ist.“
„Anfang März lag er noch bei über 15 US-Dollar und Ende Januar, als erstmals mit US-Zöllen gedroht wurde, bei rund 18 US-Dollar pro Barrel. Laut dem Datenanbieter LSEG ist der Preisnachlass diese Woche sogar auf unter 10 US-Dollar gefallen.“
„Der erhebliche Rückgang des Preisunterschieds könnte mit dem erwarteten Ausfall der Öllieferungen aus Venezuela zusammenhängen, da kanadisches Öl als Ersatz für die US-Raffinerien dienen könnte. Der derzeit geringe Preisunterschied ist jedoch nur dann sinnvoll, wenn die angedrohten Importzölle nicht eingeführt werden.“