Der Goldpreis (XAU/USD) sprintet am Donnerstag nach oben und gewinnt rund 0,70 %, während er zum Zeitpunkt der Erstellung bei 3.040 $ gehandelt wird. Der Anstieg des Edelmetalls wurde durch den US-Präsidenten Donald Trump ausgelöst, der neue Zölle ankündigte. Trump unterzeichnete am Mittwoch eine Proklamation für einen Zoll von 25 % auf Autoimporte.
Darüber hinaus deutete Präsident Trump an, dass weitere und steigende Zölle auf die Europäische Union und Kanada verhängt werden könnten, wenn beide Gebiete zusammenarbeiten, um der US-Wirtschaft zu schaden. Trump drohte mit weiteren Abgaben auf Holz, Halbleiter und pharmazeutische Produkte. All diese neu eingeführten Zölle, Abgaben und Drohungen machen die Einschätzung des Marktes darüber, was tatsächlich am 2. und 3. April kommen wird, mit den bereits angekündigten reziproken Zöllen sehr unklar und voller Widersprüche.
Da das Zollszenario für den 2. April nun noch unklarer wird, ist es sinnvoll, dass Händler sich in einem sicheren Hafen, nämlich Gold, aufhalten, was den bullischen Trend weiter unterstützt.
Auf der Oberseite liegt der tägliche R1-Widerstand für XAU/USD bei 3.030 $, der bereits am Donnerstagmorgen durchbrochen wurde. Weiter oben liegt der R2-Widerstand bei 3.040 $, knapp unter dem Hoch vom Freitag. Das bedeutet, dass dieses Niveau eine starke Barriere darstellt, bevor es zum aktuellen Allzeithoch von 3.057 $ führt.
Auf der Unterseite liegt die intraday S1-Unterstützung für den Goldpreis bei 3.010 $, gefolgt von der 3.000 $-Marke, die als bullisches Zeichen wahrgenommen werden kann. Das bedeutet, dass die 3.000 $-Marke nicht mehr exponiert ist und ein gewisses bremsendes Element hat, um mögliche Rückgänge zu verlangsamen. Weiter unten kommt die S2-Unterstützung bei 3.001 $, die mit dem psychologischen Niveau von 3.000 $ übereinstimmt.
XAU/USD: Tageschart
Gold hat in der Geschichte der Menschheit stets eine zentrale Rolle gespielt – als universelles Tauschmittel und sicherer Wertspeicher. Heute wird das Edelmetall vor allem als „sicherer Hafen“ in Krisenzeiten geschätzt. Gold dient nicht nur als Schmuck oder Anlageobjekt, sondern wird auch als Absicherung gegen Inflation und Währungsabwertungen betrachtet. Sein Wert ist unabhängig von staatlichen Institutionen oder einzelnen Währungen, was es in unsicheren Zeiten besonders attraktiv macht.
Zentralbanken zählen zu den größten Goldkäufern weltweit. Um ihre Währungen in Krisenzeiten zu stützen, kaufen sie Gold, um die wirtschaftliche Stabilität und das Vertrauen in ihre Währungen zu stärken. 2022 kauften Zentralbanken laut World Gold Council 1.136 Tonnen Gold im Wert von rund 70 Milliarden US-Dollar – ein Rekordwert. Besonders schnell wachsende Schwellenländer wie China, Indien und die Türkei erhöhen ihre Goldreserven in hohem Tempo.
Gold steht traditionell in einer inversen Beziehung zum US-Dollar und zu US-Staatsanleihen – beide gelten als bedeutende Reservewährungen und sichere Häfen für Anleger. Wenn der Dollar abwertet, steigt der Goldpreis häufig, was Investoren und Zentralbanken in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit dazu veranlasst, ihre Portfolios zu diversifizieren. Ebenso ist Gold gegenläufig zu risikobehafteten Vermögenswerten. Während ein Aufschwung an den Aktienmärkten den Goldpreis oft drückt, profitieren Goldinvestoren in Zeiten von Börsenturbulenzen.
Der Goldpreis unterliegt einer Vielzahl von Einflussfaktoren. Geopolitische Spannungen oder die Sorge vor einer tiefen Rezession können den Preis des Edelmetalls schnell in die Höhe treiben, da Gold als sicherer Hafen gilt. Ohne eigene Rendite steigt der Wert des Metalls häufig in Phasen niedriger Zinsen, während hohe Zinskosten den Preis drücken. Die Entwicklung des Goldpreises ist jedoch stark vom US-Dollar abhängig, da das Edelmetall in Dollar (XAU/USD) gehandelt wird. Ein starker Dollar übt in der Regel Druck auf den Goldpreis aus, während ein schwächerer Dollar zu einer Verteuerung führen kann.