Der Goldpreis (XAU/USD) liegt am Dienstag wieder über der runden Marke von 2.900 $ und wird sogar über 2.910 $ gehandelt. Diese Bewegung ist eine Domino-Reaktion auf die Schlagzeile der deutschen Grünen-Koalitionsführer, die heute Morgen bekanntgaben, dass sie dem Deal über Verteidigungsausgaben grünes Licht gegeben haben. Das stärkte das Vertrauen in den Euro (EUR) und löste einen neuen Rückgang des US-Dollar-Index (DXY) aus, was den Weg für einen Anstieg des Goldes ebnete.
In der Zwischenzeit sind die Händler weiterhin vorsichtig, da ein Zollkrieg außerhalb der Vereinigten Staaten (US) außer Kontrolle gerät. Kanada hat mehrere chinesische Importe getroffen, was von China mit Gegen-Zöllen auf kanadische Waren wie Rapsöl beantwortet wurde. Die Forderungen von US-Präsident Donald Trump werden vorerst erfüllt, da Kanada und Mexiko eine weitere Lockerung ihrer eigenen Zölle in Aussicht stellen können, wenn sie ebenfalls Abgaben auf chinesische Waren erheben.
Diesmal ist es nicht eine Schlagzeile über Zölle, die das Edelmetall anhebt. Es ist ein Dominoeffekt, bei dem ein schwächerer US-Dollar den Weg für Gold nach oben öffnet. Es gibt noch keine Bestrebungen für ein neues Allzeithoch, aber es ist erfreulich zu sehen, dass der anfängliche wöchentliche Verlust ausgeglichen wurde und Gold wieder auf Null für die Woche zurückkehrt.
Gold liegt wieder über der runden Marke von 2.900 $ und aus technischer Sicht ist es wieder über dem täglichen Pivot-Punkt bei 2.895 $. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts klopft Gold an die Tür des R1-Widerstands in der Nähe von 2.910 $. Wenn dieser überwunden wird, rückt der intraday R2-Widerstand bei 2.933 $ in den Fokus, der mit den Hochs der letzten Woche konvergiert.
Auf der Abwärtsseite steht die feste Unterstützung bei 2.880 $, die den Goldpreis am Montag und Dienstag gehalten hat. Sollte dieses Niveau brechen, schauen Sie auf die S1-Unterstützung um 2.873 $. Ein kleiner Rückgang könnte 2.857 $ anvisieren, die Konvergenz der S2-Unterstützung und des Tiefs vom 3. März.
XAU/USD: Tageschart
Gold hat in der Geschichte der Menschheit stets eine zentrale Rolle gespielt – als universelles Tauschmittel und sicherer Wertspeicher. Heute wird das Edelmetall vor allem als „sicherer Hafen“ in Krisenzeiten geschätzt. Gold dient nicht nur als Schmuck oder Anlageobjekt, sondern wird auch als Absicherung gegen Inflation und Währungsabwertungen betrachtet. Sein Wert ist unabhängig von staatlichen Institutionen oder einzelnen Währungen, was es in unsicheren Zeiten besonders attraktiv macht.
Zentralbanken zählen zu den größten Goldkäufern weltweit. Um ihre Währungen in Krisenzeiten zu stützen, kaufen sie Gold, um die wirtschaftliche Stabilität und das Vertrauen in ihre Währungen zu stärken. 2022 kauften Zentralbanken laut World Gold Council 1.136 Tonnen Gold im Wert von rund 70 Milliarden US-Dollar – ein Rekordwert. Besonders schnell wachsende Schwellenländer wie China, Indien und die Türkei erhöhen ihre Goldreserven in hohem Tempo.
Gold steht traditionell in einer inversen Beziehung zum US-Dollar und zu US-Staatsanleihen – beide gelten als bedeutende Reservewährungen und sichere Häfen für Anleger. Wenn der Dollar abwertet, steigt der Goldpreis häufig, was Investoren und Zentralbanken in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit dazu veranlasst, ihre Portfolios zu diversifizieren. Ebenso ist Gold gegenläufig zu risikobehafteten Vermögenswerten. Während ein Aufschwung an den Aktienmärkten den Goldpreis oft drückt, profitieren Goldinvestoren in Zeiten von Börsenturbulenzen.
Der Goldpreis unterliegt einer Vielzahl von Einflussfaktoren. Geopolitische Spannungen oder die Sorge vor einer tiefen Rezession können den Preis des Edelmetalls schnell in die Höhe treiben, da Gold als sicherer Hafen gilt. Ohne eigene Rendite steigt der Wert des Metalls häufig in Phasen niedriger Zinsen, während hohe Zinskosten den Preis drücken. Die Entwicklung des Goldpreises ist jedoch stark vom US-Dollar abhängig, da das Edelmetall in Dollar (XAU/USD) gehandelt wird. Ein starker Dollar übt in der Regel Druck auf den Goldpreis aus, während ein schwächerer Dollar zu einer Verteuerung führen kann.