Der Preis für Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) korrigierte nach den Kursgewinnen des Vortages nach unten und notierte am Montag im asiatischen Handel bei 70,50 Dollar pro Barrel. Die Rohölpreise stiegen aufgrund der zunehmenden Erwartung einer Angebotsverknappung infolge der Einführung zusätzlicher US-Sanktionen gegen die Hauptproduzenten Russland und Iran.
US-Finanzministerin Janet Yellen erklärte am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass die Vereinigten Staaten weitere Sanktionen gegen Öltanker der sogenannten „dunklen Flotte“ und möglicherweise auch gegen chinesische Banken in Erwägung zögen, um Russlands Öleinnahmen und seinen Zugang zu ausländischen Lieferungen zu beschränken, die seinen Krieg in der Ukraine anheizen.
Darüber hinaus könnte der Optimismus in Bezug auf die Pläne Chinas zur Ankurbelung der Wirtschaft die Ölnachfrage ankurbeln. Die chinesische Regierung unter Präsident Xi Jinping hat versprochen, das Haushaltsdefizitziel für das nächste Jahr anzuheben und den Schwerpunkt der Politik auf den Konsum zu verlagern, um die Wirtschaft angesichts der drohenden US-Exportzölle in Höhe von 10 % anzukurbeln.
Der Preis für Rohöl, das oft als „flüssiges Gold“ bezeichnet wird, profitierte ebenfalls von der verbesserten Marktstimmung nach den jüngsten Zinssenkungen der Zentralbanken in Kanada, Europa und der Schweiz. Die Händler konzentrieren sich nun auf die bevorstehende Entscheidung der Federal Reserve (Fed) am Mittwoch, wo eine Zinssenkung um 25 Basispunkte erwartet wird. Ein solcher Schritt könnte das Wirtschaftswachstum ankurbeln und möglicherweise die Ölnachfrage erhöhen, da sich niedrigere Kreditkosten positiv auf die Wirtschaftstätigkeit auswirken dürften.