Die Preise für US-amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) standen am Freitag den dritten Tag in Folge unter Verkaufsdruck und notierten im asiatischen Handel nahe dem unteren Ende der wöchentlichen Handelsspanne um die Marke von $67,80.
Die Organisation erdölexportierender Länder und ihre Verbündeten, bekannt als OPEC+, verschoben am Donnerstag geplante Angebotserhöhungen um drei Monate bis April und verlängerten die vollständige Rücknahme der Kürzungen um ein Jahr bis Ende 2026. Die Ankündigung deutet darauf hin, dass das Kartell über eine mögliche Angebotsschwemme und eine Verlangsamung der weltweiten Nachfrage besorgt ist, insbesondere in China, dem weltweit größten Ölimporteur. Dies wiederum wird als ein wichtiger Faktor angesehen, der den Preis des schwarzen Fluids belastet.
Gleichzeitig sorgen die Verschärfung des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine und die zunehmenden Spannungen im Nahen Osten dafür, dass geopolitische Risiken weiterhin eine Rolle spielen. Darüber hinaus könnten Anzeichen einer robusten US-Wirtschaft sowie die Hoffnung, dass die expansive Politik des designierten US-Präsidenten Donald Trump die Kraftstoffnachfrage ankurbeln wird, den Rohölpreisen Rückenwind verleihen. Händler könnten auch von aggressiven direktionalen Wetten absehen und stattdessen die Veröffentlichung des wichtigen US-Arbeitsmarktberichts abwarten.
Die mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktdaten werden einen großen Einfluss auf die Zinsaussichten in den USA haben, was wiederum die Nachfrage nach dem US-Dollar (USD) ankurbeln und dem Rohstoff einen wichtigen Impuls verleihen wird. In der Zwischenzeit begünstigen der Mangel an Käufen und der oben erwähnte fundamentale Hintergrund bärische Händler. Dies wiederum deutet darauf hin, dass jeder Versuch einer Erholung der Rohölpreise als Verkaufsgelegenheit gesehen werden könnte und das Risiko besteht, dass diese schnell wieder verpufft.