Der Palladiumpreis hat seinen am Donnerstag begonnenen Aufwärtstrend zu Beginn der neuen Handelswoche fortgesetzt. Mit $1.240 je Feinunze erreichte er heute den höchsten Stand seit mehr als 10 Monaten, stellt Carsten Fritsch, Rohstoffanalyst der Commerzbank, fest.
„Damit ist der Palladiumpreis in etwas mehr als drei Handelstagen um mehr als 15 Prozent gestiegen. Am Freitag hatten wir über den Auslöser für den Preissprung berichtet, nämlich die Aufforderung der US-Regierung an die G7, weitere Möglichkeiten zur Reduzierung der russischen Einnahmen im Metallsektor zu prüfen, darunter auch Exportbeschränkungen für Palladium. Der Preisanstieg dürfte durch die Eindeckung spekulativer Shortpositionen noch verstärkt worden sein“.
„Laut CFTC lagen die Netto-Short-Positionen am 22. Oktober noch bei rund 5.500 Kontrakten. Allerdings waren die Positionen bereits in den Wochen zuvor abgebaut worden. Zum Vergleich: Der Rekordstand der Netto-Leerverkaufspositionen wurde Anfang August mit 16.300 Kontrakten erreicht. Offenbar sind die spekulativen Anleger in ihren Preiserwartungen für Palladium weniger pessimistisch geworden.
„Dafür gibt es neben der befürchteten Einschränkung des russischen Palladiumangebots weitere Argumente. Das niedrige Preisniveau von Platin und Palladium dürfte zu Produktionseinschränkungen in Südafrika führen. Befürchtungen, dass der Übergang zur E-Mobilität dazu führen könnte, dass in einigen Jahren kaum noch Palladium in der Automobilproduktion benötigt wird, haben sich als übertrieben erwiesen. Dennoch erscheint uns das Ausmaß des aktuellen Preisanstiegs übertrieben.