EUR/JPY gewinnt an Boden, nachdem in der vorherigen Sitzung mehr als 0,50% Verluste verzeichnet wurden, und handelt während der europäischen Handelszeiten am Dienstag um 162,40. Das Währungspaar gewinnt an Boden, da der japanische Yen (JPY) schwächer wird, was durch einen Rückgang der Nachfrage nach traditionellen sicheren Anlagen angesichts erneuten Optimismus über die Handelsbeziehungen zwischen den USA und China bedingt ist.
US-Präsident Donald Trump hat seine Bereitschaft signalisiert, die Zölle auf chinesische Waren zu senken, während Peking Ausnahmen für bestimmte US-Importe gewährt hat, die zuvor hohen Abgaben unterlagen. Diese Entwicklungen haben die Hoffnungen auf eine Lösung des langwierigen Handelskonflikts zwischen den beiden Wirtschaftsgiganten gestärkt.
In der Zwischenzeit wird die Bank of Japan (BoJ) am Donnerstag ihre geldpolitische Entscheidung bekannt geben, wobei die Märkte allgemein erwarten, dass die Zinssätze aufgrund anhaltender Bedenken über die fragile Wirtschaft Japans unverändert bleiben.
Allerdings könnten Anzeichen einer steigenden Inflation die Tür für mögliche Straffungen in der Zukunft offenhalten. Ein schneller Handelsvertrag zwischen den USA und Japan könnte das Vertrauen der BoJ in Zinserhöhungen weiter stärken, was sich stark von der wachsenden Erwartung unterscheidet, dass die Federal Reserve möglicherweise zu tieferen Zinssenkungen neigen könnte, um auf das langsame globale Wachstum zu reagieren.
Auf der anderen Seite könnte der Aufwärtstrend des EUR/JPY-Paares begrenzt sein, da der Euro (EUR) nach den dovishen Signalen der Europäischen Zentralbank (EZB) schwächer wird. EZB-Politiker Olli Rehn erklärte am Montag, dass die Zentralbank die Zinssätze möglicherweise unter das neutrale Niveau senken müsse, um die Wirtschaft zu unterstützen.
Anfang dieses Monats senkte die EZB die Zinsen zum siebten Mal in diesem Jahr und verwies auf Bedenken, dass die US-Zölle das Wirtschaftswachstum stark belasten könnten. Nach der Entscheidung preisen die Händler nun eine Wahrscheinlichkeit von etwa 75% für eine weitere Zinssenkung im Juni ein, gegenüber etwa 60% zuvor, so die Daten von LSEG.
Die Begriffe „Risk-on“ und „Risk-off“ beschreiben die Risikobereitschaft der Anleger. In einer „Risk-on“-Phase sind Investoren bereit, in risikoreichere Anlagen zu investieren, während sie in einer „Risk-off“-Phase sicherere Anlagen bevorzugen.
In „Risk-on“-Phasen steigen die Aktienmärkte, und auch Rohstoffe – abgesehen von Gold – gewinnen an Wert, da sie von einem positiven Wachstumsausblick profitieren. Währungen von rohstoffexportierenden Ländern sowie Kryptowährungen legen zu. In „Risk-off“-Zeiten gewinnen Staatsanleihen an Wert, Gold steigt, und sichere Währungen wie der Japanische Yen, der Schweizer Franken und der US-Dollar werden bevorzugt.
Währungen von rohstoffreichen Ländern wie Australien, Kanada und Neuseeland profitieren in Phasen der Risikobereitschaft („Risk-on“), da Rohstoffe in Zeiten wirtschaftlicher Expansion tendenziell im Preis steigen.
Die Währungen, die in Phasen von „Risk-off“-Stimmungen typischerweise an Wert gewinnen, sind der US-Dollar (USD), der japanische Yen (JPY) und der Schweizer Franken (CHF). Der US-Dollar profitiert in Krisenzeiten von seiner Rolle als Weltreservewährung, da Investoren vermehrt US-Staatsanleihen kaufen, die als besonders sicher gelten. Dies liegt daran, dass es als unwahrscheinlich angesehen wird, dass die größte Volkswirtschaft der Welt zahlungsunfähig wird. Der Yen verzeichnet durch die hohe Nachfrage nach japanischen Staatsanleihen Zuwächse, da ein Großteil dieser Anleihen von inländischen Investoren gehalten wird, die selbst in Krisenzeiten kaum Verkaufsdruck erzeugen. Der Schweizer Franken wird aufgrund strenger Bankgesetze, die den Kapitalschutz verbessern, als sicherer Hafen betrachtet.