Das Paar USD/CHF zieht im frühen europäischen Handel am Montag einige Verkäufer in die Nähe von 0,8270 an. Handelsbezogene Unsicherheiten zwischen den USA und China sowie anhaltende geopolitische Risiken erhöhen die Nachfrage nach sicheren Häfen, was dem Schweizer Franken (CHF) zugutekommt. Die vorläufige Schätzung des US-Bruttoinlandsprodukts (BIP) für das erste Quartal (Q1) und der Beschäftigungsbericht für April werden später in dieser Woche die Höhepunkte sein.
US-Präsident Donald Trump erklärte, dass Fortschritte erzielt wurden und er mit Chinas Präsident Xi Jinping gesprochen habe. Allerdings sagte US-Finanzminister Scott Bessent am Sonntag, dass er nicht wisse, ob Trump mit Xi Jinping gesprochen habe. Bessent fügte hinzu, dass er letzte Woche Interaktionen mit chinesischen Behörden hatte, aber keine Zölle erwähnte. Auch Peking hat bestritten, dass Handelsverhandlungen stattfinden. Die Ungewissheit über die Handelspolitik zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt stützt die sichere Währung wie den CHF und wirkt als Gegenwind für USD/CHF.
Händler erhöhen ihre Wetten, dass die US-Notenbank (Fed) im Juni ihren Zinssenkungszyklus wieder aufnehmen und die Kreditkosten bis 2025 um einen vollen Prozentpunkt senken wird. Dies könnte wiederum den Greenback nach unten ziehen. In der Zwischenzeit bleibt die Fed in einer Kommunikationssperre vor ihrem Treffen des Federal Open Market Committee (FOMC) am 7. Mai.
Händler werden in dieser Woche ein Auge auf den vorläufigen US-BIP-Bericht für Q1 und die Beschäftigungsdaten für April haben, da diese Hinweise auf die nächsten geldpolitischen Entscheidungen der Fed und die wirtschaftlichen Aussichten der USA geben könnten. Die Erwartung für April ist, dass die US-Wirtschaft 130.000 Arbeitsplätze hinzufügen wird und die Arbeitslosenquote bei 4,2% bleibt. Sollten die Berichte ein stärker als erwartetes Ergebnis zeigen, könnte dies den US-Dollar (USD) kurzfristig gegenüber dem CHF stärken.
Der Schweizer Franken gehört zu den am häufigsten gehandelten Währungen weltweit, obwohl die Schweizer Wirtschaft relativ klein ist. Der Wert der Währung wird stark durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) beeinflusst.
Der Schweizer Franken (CHF) gilt in Krisenzeiten als sicherer Hafen. Die Stabilität der Schweizer Wirtschaft, große Zentralbankreserven und die politische Neutralität des Landes machen den Franken zu einer bevorzugten Anlagewährung in turbulenten Zeiten. Anleger flüchten in den Franken, wenn globale Risiken zunehmen.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) tritt viermal im Jahr – einmal pro Quartal, seltener als andere bedeutende Zentralbanken – zusammen, um über ihre Geldpolitik zu entscheiden. Ihr erklärtes Ziel ist es, die jährliche Inflationsrate unter 2 % zu halten. Überschreitet die Inflation diese Marke oder wird erwartet, dass dies in naher Zukunft geschieht, greift die SNB ein und erhöht den Leitzins, um das Preiswachstum zu dämpfen. Höhere Zinssätze wirken sich in der Regel positiv auf den Schweizer Franken (CHF) aus, da sie die Renditen erhöhen und die Schweiz für Investoren attraktiver machen. Sinkende Zinsen hingegen schwächen den Franken.
Makroökonomische Datenveröffentlichungen spielen eine zentrale Rolle bei der Bewertung des Schweizer Franken (CHF). Obwohl die Schweizer Wirtschaft als stabil gilt, können plötzliche Veränderungen bei Wachstum, Inflation, Leistungsbilanz oder Währungsreserven signifikante Auswirkungen auf den CHF haben. Starke Wirtschaftsdaten, niedrige Arbeitslosigkeit und ein hohes Verbrauchervertrauen stützen in der Regel den Franken. Umgekehrt könnte eine Abkühlung der Konjunktur eine Abwertung der Währung zur Folge haben.
Als kleine und offene Volkswirtschaft ist die Schweiz stark von der wirtschaftlichen Stabilität der Eurozone abhängig. Die erweiterte Europäische Union ist nicht nur der wichtigste Handelspartner der Schweiz, sondern auch ein bedeutender politischer Verbündeter. Eine stabile makroökonomische und geldpolitische Lage in der Eurozone ist daher von entscheidender Bedeutung für die Schweiz und den Schweizer Franken (CHF). Angesichts dieser engen Verflechtungen legen einige Modelle nahe, dass die Korrelation zwischen der wirtschaftlichen Entwicklung des Euro (EUR) und des Schweizer Franken mit über 90 % nahezu perfekt ist.