Das Paar NZD/USD stärkt sich während des asiatischen Handels am Donnerstag auf fast 0,5950, unterstützt durch die Schwächung des US-Dollars (USD). Händler bereiten sich auf die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung, den Chicago Fed National Activity Index, die Aufträge für langlebige Güter und die Verkäufe bestehender Häuser vor, die später am Donnerstag fällig sind.
US-Finanzminister Scott Bessent sagte am Dienstag, dass der laufende Zollkonflikt mit China nicht nachhaltig sei und er eine "Deeskalation" des Handelskriegs zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt in naher Zukunft erwarte. Spät am Mittwoch erklärte die Regierung von US-Präsident Donald Trump, dass sie bereits mit 90 Ländern über Zölle gesprochen habe.
Die Trump-Administration stellte fest, dass die USA in den nächsten zwei bis drei Wochen Zölle für China festlegen werden, und es hängt von China ab, wie schnell die Zölle gesenkt werden können. Die Unsicherheit über Trumps Handelspolitik weckt Bedenken über eine wirtschaftliche Abschwächung in den USA und zieht den Greenback nach unten.
Auf der Kiwi-Seite könnte die steigende Erwartung, dass die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) ihren Leitzins (OCR) auf der Mai-Sitzung senken wird, den Aufwärtstrend des Paares begrenzen. Die Märkte erwarten vollständig, dass die RBNZ ihren Leitzins von 3,5% im Mai um 25 Basispunkte (bps) senken wird, mit einer weiteren Reduzierung auf 2,75% bis zum Jahresende.
Der neuseeländische Dollar wird stark durch die Gesundheit der neuseeländischen Wirtschaft sowie den Einfluss Chinas, des größten Handelspartners des Landes, geprägt. Auch die Preise für Milchprodukte, Neuseelands wichtigstem Export, spielen eine zentrale Rolle.
Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) strebt eine Inflationsrate von 1-3 % an und setzt entsprechende Zinssätze fest. Bei hoher Inflation erhöht die RBNZ die Zinsen, um die Wirtschaft abzukühlen, was den Neuseeland-Dollar (NZD) stützt. Niedrige Zinsen hingegen schwächen den NZD. Auch die Zinsdifferenz zu den USA spielt eine wichtige Rolle im Währungspaar NZD/USD.
Die Veröffentlichung makroökonomischer Daten in Neuseeland ist ein entscheidender Indikator für den Zustand der Wirtschaft und hat direkte Auswirkungen auf den Wert des neuseeländischen Dollars (NZD). Eine robuste Wirtschaft, geprägt von starkem Wachstum, niedriger Arbeitslosigkeit und hoher Zuversicht, wirkt sich positiv auf den NZD aus. Ein solides Wirtschaftswachstum zieht ausländische Investitionen an und könnte die Reserve Bank of New Zealand dazu bewegen, die Zinssätze anzuheben – insbesondere, wenn diese Dynamik mit einem Anstieg der Inflation einhergeht. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen könnten den NZD unter Druck setzen und zu einer Abwertung führen.
Der neuseeländische Dollar (NZD) zeigt typischerweise Stärke in Phasen eines "Risk-on"-Marktumfelds, wenn Anleger von einem geringen Risiko und positiven Wachstumsaussichten ausgehen. In solchen Zeiten profitieren Rohstoffe und sogenannte Rohstoffwährungen wie der Kiwi von einer optimistischeren Einschätzung. Im Gegenzug gerät der NZD in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Marktturbulenzen unter Druck, da Investoren vermehrt risikoreiche Anlagen abstoßen und sich in stabilere, sichere Häfen zurückziehen.