USD/CAD steigt leicht an und erholt sich von zwei aufeinanderfolgenden Verlustsitzungen und handelt während der asiatischen Handelsstunden am Mittwoch nahe 1,3830. Der US-Dollar (USD) fand Unterstützung nach den Äußerungen von US-Finanzminister Scott Bessent, der den laufenden Zollstreit als "nicht nachhaltig" bezeichnete und auf eine mögliche Deeskalation hinwies.
Am Dienstag gab das Weiße Haus Fortschritte in den Handelsverhandlungen bekannt, die darauf abzielen, die umfassenden Zölle zu reduzieren, die zu Beginn dieses Monats verhängt wurden. Pressesprecherin Karoline Leavitt erklärte, dass 18 Länder bereits Handelsvorschläge eingereicht haben, während das Team von Präsident Trump diese Woche mit Vertretern von 34 Nationen zusammentreffen wird, um mögliche Vereinbarungen zu erkunden.
Allerdings könnte die Rallye des USD/CAD-Paares begrenzt sein, da der kanadische Dollar (CAD), eine rohstoffgebundene Währung, Unterstützung durch steigende Rohölpreise erhält. Kanada, der größte Ölexporteur in die Vereinigten Staaten (US), profitiert von stärkeren Ölpreisen.
Die Rohölpreise stiegen weiter an, angesichts neuer Sanktionen gegen den Iran, sinkender US-Rohölvorräte und eines dovishen Tons von Präsident Trump gegenüber der Federal Reserve. Die Märkte reagierten ebenfalls positiv, nachdem Trump seine Haltung gegenüber Fed-Vorsitzendem Jerome Powell abschwächte und mögliche Zollerlassungen für China andeutete.
Investoren erwarten, dass die Bank of Canada (BoC) eine neutrale Haltung zu ihrem geldpolitischen Ausblick beibehalten wird. Die Zentralbank ließ ihren Leitzins letzte Woche unverändert bei 2,75%. Die Aufmerksamkeit richtet sich nun auf die Einzelhandelsumsätze in Kanada für Februar, die am Freitag veröffentlicht werden sollen und weitere Einblicke in die wirtschaftliche Lage bieten könnten.
Die Schlüsselfaktoren, die den kanadischen Dollar beeinflussen, sind vor allem die Zinspolitik der Bank of Canada, der Ölpreis als Hauptexportgut sowie die gesamtwirtschaftliche Lage des Landes. Auch das wirtschaftliche Verhältnis zu den USA spielt eine entscheidende Rolle.
Die Bank of Canada (BoC) übt erheblichen Einfluss auf den Kanadischen Dollar (CAD) aus, indem sie den Zinssatz festlegt, zu dem Banken sich gegenseitig Geld leihen. Dies wirkt sich auf die allgemeinen Zinssätze im gesamten Wirtschaftskreislauf aus. Das Hauptziel der BoC ist es, die Inflation durch Zinssatzanpassungen im Bereich von 1-3 % zu halten. Höhere Zinssätze wirken in der Regel stützend für den CAD, während quantitative Lockerungsmaßnahmen tendenziell eine abschwächende Wirkung auf die Währung haben.
Der Ölpreis spielt eine zentrale Rolle für den Wert des kanadischen Dollars. Als Kanadas wichtigstes Exportgut beeinflussen Preisschwankungen bei Erdöl den CAD unmittelbar. Steigt der Ölpreis, gewinnt auch der kanadische Dollar an Wert, da die Nachfrage nach der Währung steigt. Fällt der Ölpreis, gilt das Gegenteil. Hohe Ölpreise führen zudem häufig zu einer positiven Handelsbilanz, was den CAD zusätzlich stützt.
Inflation wurde traditionell als Bedrohung für Währungen angesehen, da sie deren Kaufkraft schmälert. Doch in einer globalisierten Welt mit gelockerten Kapitalverkehrskontrollen zeigt sich ein anderes Bild: Höhere Inflation zwingt Zentralbanken oft dazu, die Zinssätze anzuheben. Dies wiederum lockt internationale Investoren an, die nach attraktiven Anlagemöglichkeiten suchen, was die Nachfrage nach der heimischen Währung erhöht – wie im Fall des kanadischen Dollars.
Makroökonomische Datenveröffentlichungen dienen als Barometer für die wirtschaftliche Gesundheit und können den kanadischen Dollar spürbar beeinflussen. Indikatoren wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), die Einkaufsmanagerindizes (PMI) für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor, Beschäftigungszahlen sowie Konsumentenstimmungsumfragen spielen hierbei eine zentrale Rolle. Eine robuste wirtschaftliche Lage stärkt den kanadischen Dollar. Sie lockt nicht nur vermehrt ausländische Investitionen an, sondern könnte die Bank of Canada dazu veranlassen, die Zinsen anzuheben, was den CAD weiter stützt. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen dürften zu einer Abwertung der Währung führen.