NZD/USD setzt seine Gewinnserie vom 9. April fort und handelt während der frühen europäischen Handelsstunden am Dienstag nahe der 0,6000-Marke. Das Paar gewinnt weiter, da der US-Dollar (USD) unter dem Gewicht der wachsenden wirtschaftlichen und politischen Unsicherheit in den Vereinigten Staaten schwächer wird.
Die Anlegerstimmung bleibt fragil, erschüttert durch die anhaltende Pattsituation in den globalen Handelsverhandlungen, insbesondere da China gegen die Zollmaßnahmen von Präsident Trump zurückschlägt. Die Marktbedenken vertieften sich, nachdem Trump eine Untersuchung zu kritischen Mineralimporten vorgeschlagen hatte, was Ängste vor einem langsameren Wirtschaftswachstum in den USA und steigender Inflation schürte.
Zusätzlich zur Unruhe hat Trumps erneute Kritik an Jerome Powell, dem Vorsitzenden der Federal Reserve (Fed), die Bedenken über die Unabhängigkeit der Fed neu entfacht. Der Wirtschaftsberater des Weißen Hauses, Kevin Hassett, gab bekannt, dass Trump prüft, ob er die Befugnis hat, Powell zu entlassen. In einem Beitrag auf Truth Social warnte Trump, dass die US-Wirtschaft ohne schnelle Zinssenkungen der Fed vor einem erheblichen Rückgang stehen könnte.
Das Vertrauen der Anleger wurde ebenfalls beeinträchtigt, als das Weiße Haus die Handelskonflikte weiter eskalierte und Zölle auf chinesische Schiffe erhob, die in US-Häfen anlegen, was das Risiko von Störungen der globalen Schifffahrtsrouten erhöht. China, ein wichtiger Handelspartner Neuseelands, zeigt keine Anzeichen des Nachgebens und hält an seiner festen Haltung im laufenden Handelsstreit fest.
Trotz der jüngsten Gewinne könnte der NZD in Zukunft auf Gegenwind stoßen. Die Märkte rechnen weiterhin fest mit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte durch die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) im Mai, mit Erwartungen, dass der Offizielle Geldsatz von 3,5% bis Ende des Jahres auf 2,75% sinkt.
Auf der wirtschaftlichen Seite zeigte Neuseelands Handelsdaten für März eine robuste Leistung, mit einem Anstieg der Exporte um 19% im Jahresvergleich und einem Anstieg der Importe um 12%. Dies führte zu einem Handelsüberschuss von 970 Millionen NZD – dem höchsten seit Beginn der Pandemie im Jahr 2020.
Der neuseeländische Dollar wird stark durch die Gesundheit der neuseeländischen Wirtschaft sowie den Einfluss Chinas, des größten Handelspartners des Landes, geprägt. Auch die Preise für Milchprodukte, Neuseelands wichtigstem Export, spielen eine zentrale Rolle.
Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) strebt eine Inflationsrate von 1-3 % an und setzt entsprechende Zinssätze fest. Bei hoher Inflation erhöht die RBNZ die Zinsen, um die Wirtschaft abzukühlen, was den Neuseeland-Dollar (NZD) stützt. Niedrige Zinsen hingegen schwächen den NZD. Auch die Zinsdifferenz zu den USA spielt eine wichtige Rolle im Währungspaar NZD/USD.
Die Veröffentlichung makroökonomischer Daten in Neuseeland ist ein entscheidender Indikator für den Zustand der Wirtschaft und hat direkte Auswirkungen auf den Wert des neuseeländischen Dollars (NZD). Eine robuste Wirtschaft, geprägt von starkem Wachstum, niedriger Arbeitslosigkeit und hoher Zuversicht, wirkt sich positiv auf den NZD aus. Ein solides Wirtschaftswachstum zieht ausländische Investitionen an und könnte die Reserve Bank of New Zealand dazu bewegen, die Zinssätze anzuheben – insbesondere, wenn diese Dynamik mit einem Anstieg der Inflation einhergeht. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen könnten den NZD unter Druck setzen und zu einer Abwertung führen.
Der neuseeländische Dollar (NZD) zeigt typischerweise Stärke in Phasen eines "Risk-on"-Marktumfelds, wenn Anleger von einem geringen Risiko und positiven Wachstumsaussichten ausgehen. In solchen Zeiten profitieren Rohstoffe und sogenannte Rohstoffwährungen wie der Kiwi von einer optimistischeren Einschätzung. Im Gegenzug gerät der NZD in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Marktturbulenzen unter Druck, da Investoren vermehrt risikoreiche Anlagen abstoßen und sich in stabilere, sichere Häfen zurückziehen.