Das USD/CHF-Paar versucht, sich von den jüngsten Verlusten zu erholen, die in der vorherigen Sitzung verzeichnet wurden, und handelt während der asiatischen Handelsstunden am Donnerstag um 0,8160. Es bleibt jedoch nahe der Marke von 0,8099 – dem niedrigsten Stand seit September 2011, erreicht am 11. April.
Der US-Dollar (USD) sieht sich weiterhin Gegenwind gegenüber, da die Unsicherheit der Anleger aufgrund der unvorhersehbaren Natur der US-Handels- und Wirtschaftspolitik anhält. Im Gegensatz dazu wird der Schweizer Franken (CHF) durch Zuflüsse in sichere Anlagen gestützt, was den USD/CHF-Kurs weiter unter Druck setzt.
Die Spannungen haben sich verschärft, nachdem US-Präsident Donald Trump eine Untersuchung zu möglichen Zöllen auf wichtige Mineralien eingeleitet hat, was den Handelsstreit mit China ausweitet. Die Untersuchung umfasst kritische Sektoren wie Kupfer, Pharmazeutika, Holz und Halbleiter und unterstreicht die Bedenken über die begrenzte inländische Produktion der USA in diesen Branchen.
Trotz der breiteren Schwäche des Dollars ist der US-Dollar-Index (DXY) leicht fester und handelt nahe 99,60, unterstützt durch robuste Daten zu den Konsumausgaben. Die Einzelhandelsumsätze in den USA stiegen im März um 1,4 % und übertrafen sowohl den Anstieg von 0,2 % im Februar als auch die Markterwartungen von 1,3 %, wie die Daten am Mittwoch zeigten. Die Händler richten nun ihren Fokus auf bevorstehende US-Datenveröffentlichungen, einschließlich Baugenehmigungen, Wohnungsstarts, dem Philly Fed Manufacturing Index und wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenunterstützung.
Seit der Zollankündigung am 2. April hat der Schweizer Franken (CHF) um mehr als 7 % zugelegt und sich als eine der stärksten Hauptwährungen etabliert. Die Anleger wenden sich zunehmend dem Franken als sicherem Hafen zu, angesichts der erhöhten globalen Handels Spannungen und der unberechenbaren politischen Signale aus den USA.
In der Zwischenzeit hat die starke Aufwertung des CHF deflationäre Tendenzen in der Schweiz angeheizt, was Spekulationen ausgelöst hat, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) möglicherweise die Idee einer Wiedereinführung negativer Zinssätze erneut in Betracht ziehen könnte. Obwohl die SNB eine Geschichte der Intervention hat, um die Stärke des Frankens zu dämpfen, geht sie jetzt vorsichtiger vor, um Kritik aus Washington zu vermeiden.
Der Schweizer Franken gehört zu den am häufigsten gehandelten Währungen weltweit, obwohl die Schweizer Wirtschaft relativ klein ist. Der Wert der Währung wird stark durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) beeinflusst.
Der Schweizer Franken (CHF) gilt in Krisenzeiten als sicherer Hafen. Die Stabilität der Schweizer Wirtschaft, große Zentralbankreserven und die politische Neutralität des Landes machen den Franken zu einer bevorzugten Anlagewährung in turbulenten Zeiten. Anleger flüchten in den Franken, wenn globale Risiken zunehmen.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) tritt viermal im Jahr – einmal pro Quartal, seltener als andere bedeutende Zentralbanken – zusammen, um über ihre Geldpolitik zu entscheiden. Ihr erklärtes Ziel ist es, die jährliche Inflationsrate unter 2 % zu halten. Überschreitet die Inflation diese Marke oder wird erwartet, dass dies in naher Zukunft geschieht, greift die SNB ein und erhöht den Leitzins, um das Preiswachstum zu dämpfen. Höhere Zinssätze wirken sich in der Regel positiv auf den Schweizer Franken (CHF) aus, da sie die Renditen erhöhen und die Schweiz für Investoren attraktiver machen. Sinkende Zinsen hingegen schwächen den Franken.
Makroökonomische Datenveröffentlichungen spielen eine zentrale Rolle bei der Bewertung des Schweizer Franken (CHF). Obwohl die Schweizer Wirtschaft als stabil gilt, können plötzliche Veränderungen bei Wachstum, Inflation, Leistungsbilanz oder Währungsreserven signifikante Auswirkungen auf den CHF haben. Starke Wirtschaftsdaten, niedrige Arbeitslosigkeit und ein hohes Verbrauchervertrauen stützen in der Regel den Franken. Umgekehrt könnte eine Abkühlung der Konjunktur eine Abwertung der Währung zur Folge haben.
Als kleine und offene Volkswirtschaft ist die Schweiz stark von der wirtschaftlichen Stabilität der Eurozone abhängig. Die erweiterte Europäische Union ist nicht nur der wichtigste Handelspartner der Schweiz, sondern auch ein bedeutender politischer Verbündeter. Eine stabile makroökonomische und geldpolitische Lage in der Eurozone ist daher von entscheidender Bedeutung für die Schweiz und den Schweizer Franken (CHF). Angesichts dieser engen Verflechtungen legen einige Modelle nahe, dass die Korrelation zwischen der wirtschaftlichen Entwicklung des Euro (EUR) und des Schweizer Franken mit über 90 % nahezu perfekt ist.