Das Paar NZD/USD hält sich positiv nahe 0,5770, nachdem es während der asiatischen Handelsstunden am Freitag ein Tageshoch von 0,5800 erreicht hat. Der Anstieg des Paares wird durch die allgemeine Schwäche des US-Dollars (USD) gestützt, die durch anhaltende wirtschaftliche Bedenken aufgrund der eskalierenden Zollspannungen verursacht wird.
Am Mittwoch änderte Trump seinen Kurs und kündigte eine 90-tägige Pause bei Zöllen für alle Länder außer China an. Trump erklärte am frühen Donnerstag, dass China einem Zollsatz von 145 % gegenüberstehe und präzisierte, dass China auch einer bereits bestehenden Abgabe von 20 % auf Fentanyl unterliege. Bedenken über Trumps Drohung mit Zöllen, die Ängste vor einer globalen Rezession und Handelskriegen schüren, untergraben den Greenback und wirken als Rückenwind für das Paar.
Was den Kiwi betrifft, so senkte die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) ihren Leitzins bei ihrer Sitzung im April am Mittwoch um 25 Basispunkte (bps) angesichts eines stetigen Rückgangs der Inflation und sich verschlechternder inländischer wirtschaftlicher Bedingungen. Analysten erwarten, dass die RBNZ eine tiefere Zinssenkung um 50 bps vornehmen wird, wobei die Märkte die Möglichkeit von bis zu 100 bps weiteren Lockerungen bis 2025 einpreisen. Dies könnte wiederum den Aufwärtstrend des neuseeländischen Dollars (NZD) auf kurze Sicht begrenzen.
Der neuseeländische Dollar wird stark durch die Gesundheit der neuseeländischen Wirtschaft sowie den Einfluss Chinas, des größten Handelspartners des Landes, geprägt. Auch die Preise für Milchprodukte, Neuseelands wichtigstem Export, spielen eine zentrale Rolle.
Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) strebt eine Inflationsrate von 1-3 % an und setzt entsprechende Zinssätze fest. Bei hoher Inflation erhöht die RBNZ die Zinsen, um die Wirtschaft abzukühlen, was den Neuseeland-Dollar (NZD) stützt. Niedrige Zinsen hingegen schwächen den NZD. Auch die Zinsdifferenz zu den USA spielt eine wichtige Rolle im Währungspaar NZD/USD.
Die Veröffentlichung makroökonomischer Daten in Neuseeland ist ein entscheidender Indikator für den Zustand der Wirtschaft und hat direkte Auswirkungen auf den Wert des neuseeländischen Dollars (NZD). Eine robuste Wirtschaft, geprägt von starkem Wachstum, niedriger Arbeitslosigkeit und hoher Zuversicht, wirkt sich positiv auf den NZD aus. Ein solides Wirtschaftswachstum zieht ausländische Investitionen an und könnte die Reserve Bank of New Zealand dazu bewegen, die Zinssätze anzuheben – insbesondere, wenn diese Dynamik mit einem Anstieg der Inflation einhergeht. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen könnten den NZD unter Druck setzen und zu einer Abwertung führen.
Der neuseeländische Dollar (NZD) zeigt typischerweise Stärke in Phasen eines "Risk-on"-Marktumfelds, wenn Anleger von einem geringen Risiko und positiven Wachstumsaussichten ausgehen. In solchen Zeiten profitieren Rohstoffe und sogenannte Rohstoffwährungen wie der Kiwi von einer optimistischeren Einschätzung. Im Gegenzug gerät der NZD in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Marktturbulenzen unter Druck, da Investoren vermehrt risikoreiche Anlagen abstoßen und sich in stabilere, sichere Häfen zurückziehen.