Das NZD/USD-Paar stabilisiert sich während der europäischen Sitzung am Mittwoch nahe 0,5560 nach drei aufeinanderfolgenden Verlusttagen. Die Erholung wurde durch Äußerungen von US-Präsident Donald Trump unterstützt, der sich offen für Handelsverhandlungen zeigte und damit Optimismus für eine mögliche Deeskalation der globalen Handelskonflikte schürte.
Allerdings könnte das weitere Aufwärtspotenzial begrenzt sein, da der neuseeländische Dollar (NZD) unter Druck bleibt, während die Marktvolatilität zunimmt. Neue US-Zölle, darunter ein erheblicher Zoll von 104% auf chinesische Importe, Neuseelands engen Handelspartner, traten am Mittwoch in Kraft. Obwohl das Weiße Haus Bereitschaft signalisiert hat, Gespräche zu führen, deutet Chinas starke Reaktion – das Versprechen, bis zum Ende zu kämpfen – darauf hin, dass der Handelskonflikt anhalten könnte.
In der Zwischenzeit senkte die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) ihren Leitzins um 25 Basispunkte (bps), was den Erwartungen entspricht. Dieser Schritt spiegelt wachsende Bedenken über eine schwächelnde Inflation, ein langsameres Wirtschaftswachstum und erste Anzeichen von Weichheit auf dem Arbeitsmarkt wider. Es gibt Spekulationen, dass anhaltende Handelskonflikte die RBNZ zu einer tieferen Zinssenkung um 50 bps bewegen könnten, wobei die Märkte die Möglichkeit von bis zu 100 bps weiteren Lockerungen bis 2025 einpreisen.
In den Vereinigten Staaten (US) bekräftigte der Präsident der Chicago Fed, Austan Goolsbee, das Engagement der Zentralbank für einen datengestützten Politikansatz. Laut dem CME FedWatch Tool rechnen die Märkte zunehmend mit einer Zinssenkung um 25 bps durch die Federal Reserve (Fed) bereits im Mai, obwohl Juli als Basisfall bleibt. Bis zum Jahresende erwarten die Händler mehr als 100 bps kumulierte Zinssenkungen.
Der neuseeländische Dollar wird stark durch die Gesundheit der neuseeländischen Wirtschaft sowie den Einfluss Chinas, des größten Handelspartners des Landes, geprägt. Auch die Preise für Milchprodukte, Neuseelands wichtigstem Export, spielen eine zentrale Rolle.
Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) strebt eine Inflationsrate von 1-3 % an und setzt entsprechende Zinssätze fest. Bei hoher Inflation erhöht die RBNZ die Zinsen, um die Wirtschaft abzukühlen, was den Neuseeland-Dollar (NZD) stützt. Niedrige Zinsen hingegen schwächen den NZD. Auch die Zinsdifferenz zu den USA spielt eine wichtige Rolle im Währungspaar NZD/USD.
Die Veröffentlichung makroökonomischer Daten in Neuseeland ist ein entscheidender Indikator für den Zustand der Wirtschaft und hat direkte Auswirkungen auf den Wert des neuseeländischen Dollars (NZD). Eine robuste Wirtschaft, geprägt von starkem Wachstum, niedriger Arbeitslosigkeit und hoher Zuversicht, wirkt sich positiv auf den NZD aus. Ein solides Wirtschaftswachstum zieht ausländische Investitionen an und könnte die Reserve Bank of New Zealand dazu bewegen, die Zinssätze anzuheben – insbesondere, wenn diese Dynamik mit einem Anstieg der Inflation einhergeht. Schwache Wirtschaftsdaten hingegen könnten den NZD unter Druck setzen und zu einer Abwertung führen.
Der neuseeländische Dollar (NZD) zeigt typischerweise Stärke in Phasen eines "Risk-on"-Marktumfelds, wenn Anleger von einem geringen Risiko und positiven Wachstumsaussichten ausgehen. In solchen Zeiten profitieren Rohstoffe und sogenannte Rohstoffwährungen wie der Kiwi von einer optimistischeren Einschätzung. Im Gegenzug gerät der NZD in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Marktturbulenzen unter Druck, da Investoren vermehrt risikoreiche Anlagen abstoßen und sich in stabilere, sichere Häfen zurückziehen.