Das Paar USD/CHF zieht während der frühen europäischen Handelsstunden am Dienstag einige Verkäufer in der Nähe der 0,8550-Marke an. Der US-Dollar (USD) schwächt sich gegenüber dem Schweizer Franken (CHF) ab, da die Ängste vor einer globalen Rezession zunehmen, nachdem US-Präsident Donald Trump umfassende Zölle auf Handelspartner angekündigt hat.
Trump erklärte letzte Woche, dass Zölle von mindestens 10% auf alle US-Importe, mit Zielen von bis zu 50%, den USA helfen würden, eine industrielle Basis zurückzugewinnen, die seiner Meinung nach über Jahrzehnte der Handelsliberalisierung geschwunden ist. Die durch die US-Handelszölle ausgelöste Marktturbulenz und die anhaltenden geopolitischen Spannungen könnten den CHF, eine sichere Hafenwährung, stärken.
Seit Trump die Weltmärkte mit der Ankündigung reziproker Zölle für die meisten der globalen Wirtschaft schockiert hat, erwarten immer mehr Analysten, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) erneut die Zinssätze senken wird. Die Märkte neigen derzeit laut LSEG-Daten zu einer weiteren Zinssenkung um 25 Basispunkte (bps) durch die Schweizer Zentralbank.
Die am Dienstag vom Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) veröffentlichten Daten zeigten, dass die Schweizer Arbeitslosenquote im saisonbereinigten März bei 2,8% lag, nach 2,7% in der vorherigen Messung.
Der Schweizer Franken gehört zu den am häufigsten gehandelten Währungen weltweit, obwohl die Schweizer Wirtschaft relativ klein ist. Der Wert der Währung wird stark durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) beeinflusst.
Der Schweizer Franken (CHF) gilt in Krisenzeiten als sicherer Hafen. Die Stabilität der Schweizer Wirtschaft, große Zentralbankreserven und die politische Neutralität des Landes machen den Franken zu einer bevorzugten Anlagewährung in turbulenten Zeiten. Anleger flüchten in den Franken, wenn globale Risiken zunehmen.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) tritt viermal im Jahr – einmal pro Quartal, seltener als andere bedeutende Zentralbanken – zusammen, um über ihre Geldpolitik zu entscheiden. Ihr erklärtes Ziel ist es, die jährliche Inflationsrate unter 2 % zu halten. Überschreitet die Inflation diese Marke oder wird erwartet, dass dies in naher Zukunft geschieht, greift die SNB ein und erhöht den Leitzins, um das Preiswachstum zu dämpfen. Höhere Zinssätze wirken sich in der Regel positiv auf den Schweizer Franken (CHF) aus, da sie die Renditen erhöhen und die Schweiz für Investoren attraktiver machen. Sinkende Zinsen hingegen schwächen den Franken.
Makroökonomische Datenveröffentlichungen spielen eine zentrale Rolle bei der Bewertung des Schweizer Franken (CHF). Obwohl die Schweizer Wirtschaft als stabil gilt, können plötzliche Veränderungen bei Wachstum, Inflation, Leistungsbilanz oder Währungsreserven signifikante Auswirkungen auf den CHF haben. Starke Wirtschaftsdaten, niedrige Arbeitslosigkeit und ein hohes Verbrauchervertrauen stützen in der Regel den Franken. Umgekehrt könnte eine Abkühlung der Konjunktur eine Abwertung der Währung zur Folge haben.
Als kleine und offene Volkswirtschaft ist die Schweiz stark von der wirtschaftlichen Stabilität der Eurozone abhängig. Die erweiterte Europäische Union ist nicht nur der wichtigste Handelspartner der Schweiz, sondern auch ein bedeutender politischer Verbündeter. Eine stabile makroökonomische und geldpolitische Lage in der Eurozone ist daher von entscheidender Bedeutung für die Schweiz und den Schweizer Franken (CHF). Angesichts dieser engen Verflechtungen legen einige Modelle nahe, dass die Korrelation zwischen der wirtschaftlichen Entwicklung des Euro (EUR) und des Schweizer Franken mit über 90 % nahezu perfekt ist.