Das Paar AUD/USD bewegt sich am Dienstag im europäischen Handel seitwärts um 0,6250. Das Aussie-Paar flacht nach der geldpolitischen Sitzung der Reserve Bank of Australia (RBA) ab, in der der Leitzins (Official Cash Rate - OCR) wie erwartet bei 4,1% belassen wurde und keine wesentlichen Hinweise auf die Zinsprognose gegeben wurden.
RBA-Gouverneurin Michele Bullock sagte während der Pressekonferenz, dass das Gremium keine Zinssenkung diskutiert und sich nicht auf einen Schritt im Mai festgelegt hat, da sie sich immer noch nicht zu 100% sicher sind, dass die Inflation auf dem Weg in ihren Zielbereich von 2%-3% ist.
In Zukunft stellt die Veröffentlichung eines detaillierten Plans für reziproke Zölle durch den Präsidenten der Vereinigten Staaten (US), Donald Trump, eine große Bedrohung für den australischen Dollar (AUD) dar, den er am Mittwoch vorstellen wird. Investoren erwarten, dass Trump die höchsten Zollmaßnahmen gegen China ankündigt, da dieses Land den größten Handelsüberschuss gegenüber den USA unter all seinen Handelspartnern hat.
Ein solches Szenario würde chinesische Produkte im globalen Markt weniger wettbewerbsfähig machen. Dies wird auch erhebliche Auswirkungen auf den australischen Dollar haben, da die australische Wirtschaft stark von ihren Exporten nach China abhängt.
In der Zwischenzeit handelt der US-Dollar (USD) seitwärts, da die Investoren abseits stehen und auf die Veröffentlichung von Trumps reziproken Zöllen warten. Laut der Washington Post haben die Mitarbeiter des Weißen Hauses einen Vorschlag ausgearbeitet, Zölle von etwa 20% auf die meisten Importe in die USA zu erheben.
Zusätzlich warten die Investoren auch auf die US JOLTS-Daten zu den offenen Stellen für Februar und die ISM PMI-Daten für das verarbeitende Gewerbe für März, die um 14:00 GMT veröffentlicht werden.
Der australische Dollar wird maßgeblich von den Zinssätzen der Reserve Bank of Australia sowie den Preisen von Rohstoffen wie Eisenerz beeinflusst, die für die australische Wirtschaft von großer Bedeutung sind. Auch die Entwicklungen in China, dem größten Handelspartner Australiens, spielen eine wichtige Rolle.
Die Reserve Bank of Australia (RBA) beeinflusst den Australischen Dollar (AUD), indem sie den Zinssatz festlegt, zu dem Banken sich gegenseitig Geld leihen. Das Ziel der RBA ist es, die Inflation durch Zinssatzanpassungen im Bereich von 2-3 % zu halten. Hohe Zinssätze im Vergleich zu anderen wichtigen Zentralbanken stützen den AUD, während niedrige Zinssätze ihn schwächen können. Quantitative Lockerungsmaßnahmen wirken in der Regel negativ auf den AUD, während quantitative Straffungsmaßnahmen ihn stärken.
China ist Australiens wichtigster Handelspartner, daher hat die wirtschaftliche Entwicklung in China einen direkten Einfluss auf den Wert des Australischen Dollars (AUD). Läuft die chinesische Wirtschaft gut, steigt die Nachfrage nach australischen Rohstoffen, Gütern und Dienstleistungen, was den AUD stärkt. Schwächelt die chinesische Konjunktur, sinkt die Nachfrage, und der Wert des AUD fällt. Überraschungen bei den Wachstumsdaten aus China – sowohl positive als auch negative – haben deshalb häufig unmittelbare Auswirkungen auf den Wechselkurs des Australischen Dollars und seiner Währungspaare.
Eisenerz ist der wichtigste Export Australiens und erzielte 2021 laut offiziellen Angaben Einnahmen von 118 Milliarden US-Dollar. China ist dabei der größte Abnehmer. Die Preisentwicklung von Eisenerz wirkt sich daher direkt auf den australischen Dollar (AUD) aus: Steigt der Preis, erhöht sich meist auch der Wert des AUD, da die Nachfrage nach der Währung zunimmt. Fällt der Preis, wirkt sich das negativ auf den AUD aus. Höhere Eisenerzpreise begünstigen zudem ein positives Handelsbilanzsaldo Australiens, was sich ebenfalls stützend auf die Landeswährung auswirkt.
Die Handelsbilanz, also die Differenz zwischen den Einnahmen eines Landes aus Exporten und den Ausgaben für Importe, ist ein weiterer wesentlicher Faktor, der den Wert des australischen Dollars beeinflussen kann. Wenn Australien stark nachgefragte Exportgüter produziert, steigt der Wert der Landeswährung aufgrund der höheren Nachfrage aus dem Ausland. Eine positive Handelsbilanz stärkt den australischen Dollar, während ein Handelsbilanzdefizit gegenteilige Auswirkungen hat.