Das Paar USD/CHF schwächt sich im frühen europäischen Handel am Dienstag auf nahe 0,8840. Der US-Dollar (USD) gibt gegenüber dem Schweizer Franken (CHF) nach, da die Händler im Vorfeld der am Mittwoch erwarteten US-Handelszölle risikoscheu werden.
Mehrere Beamte der Trump-Administration deuteten an, dass die reziproken Zölle sich auf eine Handvoll Länder konzentrieren würden, die große Handelsungleichgewichte mit den USA aufweisen. US-Präsident Donald Trump erklärte jedoch, dass sein Plan für "reziproke Zölle" alle anderen Länder betreffen werde, wenn sie am Mittwoch vorgestellt werden. Das Fehlen von klaren Vorabinformationen zur Handelspolitik sowie die potenziellen wirtschaftlichen Auswirkungen einer weiteren Runde umfassender Zölle könnten den Greenback kurzfristig untergraben.
Die am Dienstag vom Schweizerischen Bundesamt für Statistik veröffentlichten Daten zeigten, dass die realen Einzelhandelsumsätze des Landes im Februar um 1,6% im Jahresvergleich stiegen, verglichen mit einem Anstieg von 2,9% im Januar (nach oben revidiert von 1,3%). Dieser Wert übertraf die Erwartung von 1,5%. Der Schweizer Franken bleibt in unmittelbarer Reaktion auf die positiven Schweizer Wirtschaftsdaten stabil.
In der Zwischenzeit könnten globale Unsicherheiten und anhaltende geopolitische Spannungen die Zuflüsse in sichere Anlagen erhöhen, was dem CHF zugutekommen würde. Trump drohte auch am Wochenende dem Iran mit Bombardierungen und sekundären Zöllen, falls Teheran keine Einigung mit Washington über sein Atomprogramm erzielt. Iranische Beamte warnen vor militärischem Abenteurertum und werden schnell und entschieden auf jeden Akt der Aggression oder Angriffe der USA oder ihrer Stellvertreter gegen ihre Souveränität, territoriale Integrität oder nationale Interessen reagieren.
Der Schweizer Franken gehört zu den am häufigsten gehandelten Währungen weltweit, obwohl die Schweizer Wirtschaft relativ klein ist. Der Wert der Währung wird stark durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) beeinflusst.
Der Schweizer Franken (CHF) gilt in Krisenzeiten als sicherer Hafen. Die Stabilität der Schweizer Wirtschaft, große Zentralbankreserven und die politische Neutralität des Landes machen den Franken zu einer bevorzugten Anlagewährung in turbulenten Zeiten. Anleger flüchten in den Franken, wenn globale Risiken zunehmen.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) tritt viermal im Jahr – einmal pro Quartal, seltener als andere bedeutende Zentralbanken – zusammen, um über ihre Geldpolitik zu entscheiden. Ihr erklärtes Ziel ist es, die jährliche Inflationsrate unter 2 % zu halten. Überschreitet die Inflation diese Marke oder wird erwartet, dass dies in naher Zukunft geschieht, greift die SNB ein und erhöht den Leitzins, um das Preiswachstum zu dämpfen. Höhere Zinssätze wirken sich in der Regel positiv auf den Schweizer Franken (CHF) aus, da sie die Renditen erhöhen und die Schweiz für Investoren attraktiver machen. Sinkende Zinsen hingegen schwächen den Franken.
Makroökonomische Datenveröffentlichungen spielen eine zentrale Rolle bei der Bewertung des Schweizer Franken (CHF). Obwohl die Schweizer Wirtschaft als stabil gilt, können plötzliche Veränderungen bei Wachstum, Inflation, Leistungsbilanz oder Währungsreserven signifikante Auswirkungen auf den CHF haben. Starke Wirtschaftsdaten, niedrige Arbeitslosigkeit und ein hohes Verbrauchervertrauen stützen in der Regel den Franken. Umgekehrt könnte eine Abkühlung der Konjunktur eine Abwertung der Währung zur Folge haben.
Als kleine und offene Volkswirtschaft ist die Schweiz stark von der wirtschaftlichen Stabilität der Eurozone abhängig. Die erweiterte Europäische Union ist nicht nur der wichtigste Handelspartner der Schweiz, sondern auch ein bedeutender politischer Verbündeter. Eine stabile makroökonomische und geldpolitische Lage in der Eurozone ist daher von entscheidender Bedeutung für die Schweiz und den Schweizer Franken (CHF). Angesichts dieser engen Verflechtungen legen einige Modelle nahe, dass die Korrelation zwischen der wirtschaftlichen Entwicklung des Euro (EUR) und des Schweizer Franken mit über 90 % nahezu perfekt ist.